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Lebendige Geschichte

Königstein. Am 7. Oktober geben Historiendarsteller einen Einblick in die Zeit, als auf der Festung Königstein noch königlich-sächsische Soldaten stationiert waren.

Lagerleben im 19. Jahrhundert: Zwischen den Exerziervorführungen können Besucher die Soldaten bei der Pflege ihrer Gewehre beobachten.

Lagerleben im 19. Jahrhundert: Zwischen den Exerziervorführungen können Besucher die Soldaten bei der Pflege ihrer Gewehre beobachten.

Bild: Festung Königstein gGmbH

Exerzieren, Wachestehen, auf Patrouille gehen: So sah der Alltag der auf der Festung Königstein stationierten Soldaten im 19. Jahrhundert aus. Ein lebendiges Bild davon bietet sich am Samstag Besuchern der einstigen Wehranlage. Beim Living-History-Event "Zeitsprung Königstein: Soldaten - Waffen - Feldlager vor 160 Jahren" versetzen etwa 20 Männer, Frauen und Kinder des Militärhistorischen Darstellungsvereins Sachsen die Bergfestung in vergangene Zeiten zurück. Mehr als 350 Jahre, von 1589 bis 1947 wurde der Königstein militärisch genutzt. Bis heute zeugen nicht nur die erhalten gebliebenen Verteidigungsanlagen, sondern auch das Gebäudeensemble auf dem Felsplateau davon.

"Geschichte zum Erlebnis machen: Das ist unser Anliegen als Museum. Und wir freuen uns sehr über Historienvereine, die uns hierbei unterstützen", sagt André Thieme, Geschäftsführer der Festung Königstein gGmbH. Die Festung verfüge über eine umfangreiche Bausubstanz aus dem 19. Jahrhundert. Diese passe als authentische Kulisse perfekt zu den für Samstag geplanten Darstellungen, die sich der gleichen Zeit widmen, so der Festungschef. Der Radebeuler Verein stellt historisch gewandet und bewaffnet die "4. Compagnie des 1. Königlich-Sächsischen Jäger-Bataillons" um das Jahr 1860 nach. Der Verband der sächsischen Armee wurde im Jahr 1809 auf Erlass König Friedrich Augusts I. (1750-1827) aus Jägern und Förstern als Jägerkorps gegründet und bildete 1813 ein Bataillon, das bis 1918 bestand.

 

Appell, Kanonenschüsse und eine alte Wippmechanik

 

Um 10 Uhr treten die originalgetreu uniformierten Schützen zum Appell auf dem Paradeplatz an. Nach der Visitation folgt mehrmals am Tag das Exerzieren mit Gewehren und das Abfeuern einer Kanone. Dazu bekommen die sächsischen Darsteller "preußische" Unterstützung vom Brandenburger Verein "Gezogene 6-pfündige Garde-Fußbatterie", der eine Hinterlader-Kanone zünden wird.

Ab 14.30 Uhr demonstrieren die Darsteller am Fuß der Bergfestung, an der Roten Brücke, die Wippbrücke aus dem Jahr 1886. Diese war einst das erste unüberwindbare Hindernis des ausgeklügelten Verteidigungssystems des Königsteins. Außerdem erhalten Besucher Einblicke in die Ausrüstung der Soldaten zu dieser Zeit und wie Perkussionsschloss- und Zündnadelgewehre funktionierten. In einem Feldlager zeigen Frauen und Kinder das damalige Alltagsleben.

Gegen 17 Uhr verabschieden sich die Darsteller mit einem feierlichen Abschlussappell. 


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