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In Gedenken an ermordete Roma und Sinti

Pirna / Decin. Der Besuch der Roma-Gedenkstätte im mittelbömischen Lety ist jedes Jahr fester Bestandteil der gemeinsamen Projekte der SPD-AG Elbe-Labe und des Roma-Zentrums in Pirnas Partnerstadt Decin.

So gedachten auch 2023 die beiden Pirnaer Klaus Fiedler und Günter Tischendorf gemeinsam mit dem Leiter des Roma-Zentrums, Miroslav Grajcar aus Decín, in der Roma-Gedenkstätte der 1.300 Roma, die hier an den Folgen der unmenschlichen KZ-Lagerbedingungen den Tod fanden. Ein großes Blumengebinde mit Schleifen und einen Strauß roter Nelken von Günter Tischendorf legten sie am Gedenkstein der Opfer nieder.

Klaus Fiedler, Koordinator der Pirnaer SPD-AG Elbe-Labe, erinnerte an den Leidensweg der im KZ Lety Inhaftierten. "Kinder, Frauen und Männer wurden von hier nach Auschwitz-Birkenau deportiert und in dieser Todesfabrik ermordet. 90 Prozent der damals in Böhmen und Mähren lebenden Roma und Sinti wurden durch die Nationalsozialisten getötet Es liegt an uns allen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt", so Fiedler.

 

Schweinemastfarm weicht Gedenkstätte

 

Wenige hundert Meter von der Gedenkstätte der Roma und Sinti war der Platz wo das KZ Lety sich befand. Auf diesem Gelände stand viele Jahre eine Schweinemastfarm. Nach immer stärker werdenden internationalen Protesten reagierte endlich der tschechische Staat und entfernte diese Farm auf dem ehemaligen KZ-Gelände. Nun entsteht auf diesem Gelände eine würdige Gedenkstätte, die mit der jetzt bestehenden in das Gesamtkonzept integriert wird. Zuständig für die Gedenkstätte ist das Museum für Roma-Kultur in Brno. "Die Arbeiten auf dem ehemaligen KZ-Gelände liegen im Plan", teilt Peter Kuncík, Koordinator Roma-Projekt Lety, in einem Schreiben an Klaus Fiedler auf Anfrage mit. Davon konnten sich die Besucher aus Pirna und Decín nun selbst überzeugen.

Das Projekt wird durch das Museum für Roma-Kultur Brno, das Kulturministerium Tschechiens, mit EU-Mitteln, Unterstützung aus Norwegen und über die BRD-Botschaft finanziert. "Für den Abriss der Schweinemastfarn, die erweiterte Gedenkstätte, für Gebäude, die Gestaltung der Dauerausstellung/Inneneinrichtung belaufen sich die Kosten auf 5,2 Millionen Euro. Die Fertigstellung der Gedenkstätte ist für 2024 geplant", teilt Klaus Fiedler mit. Eine Einladung zur Eröffnungsfeier an den Roma-Verein Indigo Decín und die SPD-AG Elbe-Labe wird folgen, versprach Peter Kuncík.


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