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R. Rink

Gutes für Gut Gamig

Dohna. Der Gut Gamig e.V. kümmert sich seit über 30 Jahren um psychisch Erkrankte. Doch die historischen Gemäuer des alten Rittergutes benötigen viel Zuwendung. Jetzt hat der Verein eine weitere Förderung für die Sanierung des Schlosses erhalten.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (re.) übergibt der Geschäftsführerin des Gut Gamig e.V. , Katja Frühauf (2.v.r.), den Fördermittelbescheid. Mit dabei waren auch die Sozialministerin Petra Köpping (3.v.l.) und Bundestagsabgeordneter Fabian Funke (li.).

Ministerpräsident Michael Kretschmer (re.) übergibt der Geschäftsführerin des Gut Gamig e.V. , Katja Frühauf (2.v.r.), den Fördermittelbescheid. Mit dabei waren auch die Sozialministerin Petra Köpping (3.v.l.) und Bundestagsabgeordneter Fabian Funke (li.).

Bild: R. Rink

Eine schöne Umgebung trägt zur Heilung kranker Menschen bei. Nach diesem Motto handeln die Beteiligten der Gut Gamig e.V. Rehabilitations- und Begegnungsstätten, die sich im malerischen Ensemble des ehemaligen Rittergutes Gamig die Unterstützung und Betreuung psychisch kranker Menschen auf die Fahne geschrieben haben. Seit 1991 ist das Gut in der Hand des wohltätigen Vereins. Die Gebäude waren nach der Wende allerdings in einem desolaten Zustand. Nach einem Architekturwettbewerb ging damals das Büro »Geier Binning Steinfelder« aus Dresden als Sieger für die Restaurierung und Umgestaltung des Geländes und ihrer denkmalgeschützten Bausubstanz hervor. Viele Gebäude der Anlage, sogar die alte Kapelle, sind seitdem liebevoll restauriert worden.

Ministerpräsident und Sozialministerin zu Gast

Eines der letzten Bauwerke, welches sich in einem unsanierten Zustand befindet, ist das Schloss. Nachdem im letzten Jahr ein Fördermittelbescheid zur längst notwendigen Sanierung des Daches an den sozialen Verein übergeben werden konnte, ist mit der geplanten Fassadensanierung, jetzt auch ein zweiter Bauabschnitt mit Fördermitteln bedacht worden. Zur feierlichen Übergabe des Bescheids kamen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Sozialministerin Petra Köpping (SPD) und der Bundestagsabgeordnete Fabian Funke (SPD). Er war es, der sich für die Förderung für den Gut Gamig e.V. beim Bund stark machte, sodass aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes 480.000 Euro für dieses Projekt vorgesehen sind und noch einmal der gleiche Betrag aus Landesmittel dazugegeben wird.

Die Restaurierung wird in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalschutz erfolgen. Ministerpräsident Kretschmer hob die gesellschaftliche Bedeutung des Ortes hervor. Für ihn sei es zudem wichtig, dass in diesen schwierigen Zeiten, die verschiedenen Parteien nicht das Trennende, sondern das Verbindende miteinander suchen. Sozialministerin Petra Köpping würdigte in ihrer Rede den Einsatz des Vereins für psychisch erkrankte Menschen.

Herzenprojekt der Frühaufs

Katja Frühauf leitet den Gut Gamig e.V., die diese Aufgabe von ihrer Mutter Renate Frühauf fortführt. Die Psychiaterin suchte nach der Schließung der großen Klinikabteilungen nach der Wende nach einer Alternative, bei denen die psychisch erkrankten Menschen eine Tätigkeit im landwirtschaftlichen Bereich ausüben sollten. Sie gründete 1991 den Verein »Landbau und Behinderte« und fand mit dem Gut Gamig einen geeigneten Ort. Da die Erben auf ihre Rückübertragungsansprüche zugunsten des Vereins verzichteten, konnte die Arbeit hier starten. Es entstanden mit der Zeit immer mehr Angebote für psychisch Erkrankte, wie die Werkstätten, die Ergotherapie und ein Wohnheim für aktuell 25 Personen. Insgesamt halten sich rund 180 psychisch kranke Menschen auf dem Gut auf.

»Gut Gamig ist kein leeres Denkmal, sondern gefüllt mit Leben, um sich für die Schwächsten einzusetzen. Dazu gehört ein gutes Arbeitsumfeld, was hier im denkmalgeschützten Gebäudeensemble im Einklang mit der Natur gewährleistet werden kann«, sagt Katja Frühauf.

Die Sanierung der Schlossfassade soll im Jahr 2024 erfolgen. Danach könnte, sollten eine weitere Förderung zusammenkommen, der Ausbau des Innenbereichs folgen. Architekt Andreas Geier hat dafür schon ein Konzept. Neben der Sanierung des ersten Obergeschosses soll im zweiten Obergeschoss ein Förder- und Betreuungsbereich entstehen.


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