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Glashütte feiert 175 Jahre Uhrmacherei

In diesem Jahr feiert der Glashütter Uhrenbau sein 175-jähriges Jubiläum. Eine Sonderausstellung im Deutschen Uhrenmuseum Glashütte widmet sich dieser Geschichte.

Vor 175 Jahren wurde der Grundstein für ein beeindruckendes Kapitel sächsischer Wirtschaftsgeschichte gelegt: Mit großem handwerklichen Können, viel Enthusiasmus und aus tiefster Überzeugung heraus haben mit Ferdinand Adolph Lange, Julius Assmann, Moritz Großmann und Adolf Schneider vier frühe Meister ihres Fachs die Glashütter Uhrenbranche aus der Taufe gehoben. Aus einer Idee heraus entstand ein neuer Industriezweig, der dem Ort im Osterzgebirge in der Folge weltweite Bedeutung verschafft hat.

Adolph Langes Vision

Der gebürtige Dresdner Lange eröffnete 1845 zunächst eine kleine Werkstatt mit 15 Lehrlingen, welche innerhalb weniger Jahre auf über 100 Angestellte anwuchs. Seine Idee war es, dass sich die Lehrlinge selbstständig machten und ihn dann mit Teilen belieferten. Dies funktionierte und eine ganze Uhrenindustrie konnte sich etablieren. Es siedelten sich darauf weitere Uhrenhersteller an und für die Ausbildung wurde eine Uhrmacherschule geschaffen. Aber warum wurde der damals noch recht unbedeutende Ort Glashütte für die Fertigung der Spitzenuhren ausgewählt?

»Glashütter Uhren – Wie alles begann«

Auf diese und viele andere spannende Fragen wird die neue Sonderausstellung »Glashütter Uhren – Wie alles begann« eingehen. Die am 18. September eröffnete Ausstellung legt ihren Schwerpunkt dabei auf die frühen Jahre des Uhrenbaus auf Weltniveau in Glashütte. Zentrales Element der Exposition ist die technische Entwicklung der hiesigen Uhrwerke in den ersten 25 Jahren seit der Gründung 1845. Die daraus entstandene charakteristische Glashütter Bauweise wurde in den darauffolgenden knapp 80 Jahren – also solange Taschenuhren die Fertigung dominierten – nahezu unverändert praktiziert. Und sie ist stilprägend bis heute, wie eine Übersicht aktueller Uhrwerke der gegenwärtig neun Glashütter Uhrenhersteller in der Ausstellung verdeutlicht. In vier Themenschwerpunkten werden die Fragen rund um die beeindruckende Erfolgsgeschichte Glashütter Uhren beantwortet. Die Ausstellung ist noch bis zum 18. April, täglich von 10 bis 17 Uhr, zu erkunden. Zudem jährt sich 2020 eine der anspruchsvollsten Erfindungen der hohen Uhrmacherkunst zum 100. Mal: Die Konstruktion des Fliegenden Tourbillons durch den Glashütter Meisteruhrmacher Alfred Helwig. In Glashütte, dem Zentrum der deutschen Uhrenindustrie, lebt die Zeit.


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