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Matthias Stark/ck

Gemeinsam Lösungen finden

Hohnstein. Auf der Burg Hohnstein fand das dritte Gesprächsforum zur Entwicklung der Nationalparkregion Sächsische Schweiz statt. 

Im vollbesetzten Saal der Burg Hohnstein begrüßten Landrat Michael Geisler (l.) und der Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz, Uwe Borrmeister, die Gäste.

Im vollbesetzten Saal der Burg Hohnstein begrüßten Landrat Michael Geisler (l.) und der Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz, Uwe Borrmeister, die Gäste.

Bild: Matthias Stark

Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt an diesem Abend in Hohnstein. Die Gastgeber, Landrat Michael Geisler und der Leiter der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz, Uwe Borrmeister, freuten sich über die rege Beteiligung. Etwa die Hälfte der Gäste waren Bürger, die aus Interesse an der Nationalparkregion gekommen sind. Zudem waren Fachleute aus der Verwaltung, von Sachsenforst, dem Nationalpark, Touristiker, Naturschützer und nicht zuletzt auch die Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz der Einladung gefolgt.

 

Austausch in vier Themengruppen

 

Je nach Interesse bestand die Möglichkeit, an zwei von insgesamt vier Diskussionsrunden teilzunehmen. Diese wurden zu den Bereichen Waldbrandschutzmaßnahmen, Tourismusentwicklung, Wege im Nationalpark sowie zur Waldentwicklung im Nationalpark und im Landschaftsschutzgebiet angeboten. Hier konnten Fragen gestellt, eigene Meinungen eingebracht sowie Vorschläge gemacht werden. Das wurde von den Besuchern in breitem Umfang genutzt.

Der Referent für Besucherlenkung im Nationalpark, Andreas Knaak, verwies einleitend beim Thema Wege auf die historische Entwicklung. Bereits im Jahr 1895 habe es einen Wanderwegeausschuss gegeben. Das Wandern und damit die Wege haben in der Region einen hohen Stellenwert. Allerdings würden im Nationalpark aufgrund der Schutzziele andere Prioritäten gelten. Die Existenz des Nationalparks sei ein gesellschaftlicher Mehrheitswille. Man müsse Landschafts- und Artenschutz, Erholung und Naturerleben unter einen Hut bringen. Die Teilnehmer der Runde stellten fest, dass es beim Thema Wege nicht nur Null oder Eins gäbe. Man könne bestimmte Wege auch zeitlich eingeschränkt freigeben.

Ein weiteres großes Thema war der Waldumbau. Durch den Borkenkäfer seien etwa 2.300 Hektar an Fichtenbeständen im Nationalpark abgestorben. Diese Baumart sei in der Region nicht standortgerecht. Der Bestand an Birke und Buche habe zugenommen. Gute Erfahrungen wurden mit Tannen und Eichen gemacht. Gerade die Tanne käme mit der Trockenheit bisher recht gut zurecht. Private Waldbesitzer verwiesen darauf, dass sie mehr Unterstützung beim Waldumbau bräuchten. Eine noch bessere Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung sei wünschenswert.

 

Tourismusentwicklung ist Fluch und Segen zugleich

 

Das Thema Tourismus sei ein Spannungsfeld. Gelegentlich würden sich Besucher überschätzen, dann müsse die Bergwacht helfen. Wichtig sei in Zukunft, die Besucherströme zu entzerren. Besonders die geschlossene Amselfallbaude wurde als Problemschwerpunkt mehrfach angesprochen. Der Brandschutz habe in der Region oberste Priorität. Dafür gäbe es bereits ein Netzwerk für Brandschutz sowie ganz aktuell ein Waldbrandschutzkonzept.

Der anwesende Biologe Stefan Brux ist viel in der Region unterwegs. Er hat die links- und rechtselbische Waldentwicklung, respektive Naturschutzgebiet und Nationalpark, miteinander verglichen und stellt fest: »Im Nationalpark gibt es letztlich eine natürlichere Entwicklung. Die Natur muss nicht zwangsläufig für den Menschen schön sein. Wir sollten mutig genug sein, die Natur machen zu lassen.«

Als Fazit des Abends wurde von Landrat Geisler und Uwe Borrmeister festgestellt, dass die Gespräche konstruktiv waren und engagierte Vorschläge gemacht wurden. Das Veranstaltungsformat sollte weiter ausgebaut werden. Der Austausch muss unbedingt weitergehen. Wichtig sei es hier, miteinander im Gespräch zu bleiben.


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