

Am 19. April 1945, kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges erschütterte Pirna ein schwerer Luftangriff. In drei Wellen flogen 115 Bomber des 4. Kampfgeschwaders der amerikanischen Luftwaffe kurz nach 12 Uhr Luftangriffe auf Pirna. 337 Tonnen Bomben fielen auf die Stadt. Die Stadtbrücke, der Bahnhof wurden getroffen. Zahlreiche Häuser im Park an der Brückenstraße, auf der Klosterstraße sowie in vielen Straßen in Copitz werden zerstört. 215 Pirnaer verloren bei dem Angriff ihr Leben, vor allem Ältere und Kinder. Jährlich wird dieses traurigen Ereignisses gedacht. In diesem Jahr läuteten von 12.05 bis 12.20 Uhr an Erinnerung an das Grauen die Glocken der ev. Stadtkirche St. Marien. Eine größere Gedenkveranstaltung zur 75. Wiederkehr des Bombenangriffs konnte auf Grund der Corona-Krise nicht stattfinden. Dennoch trafen sich einige Pirnaer, darunter Klaus Fiedler, Koordinator des SPD-AG Elbe-Labe und Klaus Hensel, ehemaliger Stadtsprecher von Pirna am Denkmal für die Opfer von Krieg, Gewalt und Vertreibung. In gebührendem Abstand versteht sich. Dem 75. Jahrestag dieses schrecklichen Ereignisses widmet auch das Stadtmuseum Pirna die Sonderausstellung „Kriegskinder“. Am 18. April sollte sie eigentlich eröffnet werden. Corona machte dem einen Strich durch die Rechnung. Wenn die Beschränkungen aufgehoben werden, sind alle Besucher herzlich willkommen. Gezeigt werden nicht nur historische Exponate, Leihgaben von Pirnaer Bürgern, die damals Kinder waren. So sind Fotos, altes Spielzeug, Orden, Geschirr, eine Sitzbank aus dem Luftschutzkeller und andere Dinge zu sehen. Aber ganz besonders interessant werden die 60 persönlichen Zeitzeugeninterviews sein, die in einem Projekt seit 2018 von Katrin Purtak geführt und für die Ausstellung zusammengestellt wurden.