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Friedrich jagt Rekord von Björndalen

Altenberg. Das Interview der Woche mit Bob-Olympiasieger-Trainer Gerd Leopold

Gerd Leopold

Gerd Leopold

Bild: PR

Nicht eingeplant, aber immer wieder schön: Im Altenberger Kohlgrund finden am Wochenende die Deutschen Bob-Meisterschaften statt. Mit dabei ist auch der vierfache Olympiasieger Francesco Friedrich. Dessen Trainer Gerd Leopold ist gar nicht so glücklich über das unverhoffte Heimspiel. Warum?

Vorgesehen war die DM inklusive der Weltcup-Qualifikation sowie zehn Trainingstagen davor in Winterberg. Doch dort ist eine Kältepumpe ausgefallen, die Bahn ist abgetaut. Die Lieferzeit für eine Ersatzpumpe beträgt ein Jahr, wie bei so vielen Dingen heutzutage. Wir leben wirklich in einer Wahnsinnszeit. Diese zwei Wochen Ausfall fehlen nun in unserer Vorbereitung.

 

Dennoch sollten die DM-Titel auf der Heimbahn für »Franz« nur Formsache sein, oder?

Klar, er kennt die Bahn wie kaum ein anderer und für die Region ist so ein zusätzliches Highlight natürlich toll.

 

Also kein Bangen um die Weltcup-Quali?

Friedrich und Lochner sowie die drei erfahrenen Frauen-Teams sind bereits gesetzt, es geht nur noch um den dritten Männer-Platz für die drei Weltcups in Übersee.

 

Ist das Team um unseren Olympiasieger fit?

Wir hatten nach dem letzten Winter eine etwas längere Regenerations-Zeit, die für die Körper nötig war. Jetzt sind alle voll da. Mit dem Leipziger Sprinter Felix Straub haben wir uns ordentlich verstärkt.

 

Gibt‘s in Sachen Material etwas Neues?

Der Weltverband will künftig mehr reklementieren, ähnlich wie in der Formel 1. Wir starten aber im Großen und Ganzen mit den Olympia-Schlitten.

 

Wäre es eine Enttäuschung, wenn es nicht die nächsten Weltcup-Gesamtsiege sowohl im Zweier als auch im Vierer gäbe?

Francesco ist heiß und er hat ein Ziel vor Augen. Er steht jetzt mit 66 Weltcup-Siegen uneinholbar in der Bob-Rangliste vorn, doch der Biathlet Ole Einar Björndalen hat 94 geholt. Diese Marke will »Franz« in den nächsten vier Jahren knacken und sportarten-übergreifend die Nummer eins sein.


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