Frauke Petry: Drei Versuche, drei Treffer
Beim Eisstockschießen der Karnevalspräsidenten hat Frauke Petry am Sonntag den Wettbewerb in der Eishalle „Gründelstadion“ gewonnen. Die 43-Jährige war erneut Ehrengast beim Ski- und Eisfasching in dem Altenberger Ortsteil. Als einziger Teilnehmer hat sie bei jedem der drei Würfe auf dem Eis das abgesteckte Ziel getroffen und die an einem Faden über dem Eis hängenden Glöckchen zum Klingen gebracht. Im Vorjahr, als sie zum ersten Mal zum traditionellen Karneval in Geising war, musste sie sich „erst einmal erkundigen, was Eisstockschießen überhaupt ist.“ Bei ihrer Premiere 2018 verfehlten alle ihre drei Würfe mit dem Eisstock das Ziel. Ihre sportliche Einlage damals tat sie nicht als Misserfolg, sondern vielmehr als „Übung“ ab. „Der Spaß war es wert“. In diesem Jahr war sie als Vorletzte an den Start gegangen und stellte Titelverteidiger, Thomas Rüger, Faschingspräsidenten aus Reichstädt (Elferrat Reichstädt e.V.) in den Schatten. Der landete zwei Treffer, einen weniger als Petry. Neben ihm rangen in diesem Jahr die Präsidenten vom gastgebenden Ski- & Eisfasching Geising e.V., vom Dippser Faschingsverein e.V. Dippoldiswalde, vom Karnevalsclub Bad Schandau e.V., Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler) und eben Frauke Petry um den begehrten Wanderpokal, der diesmal zu ihr nach Leipzig geht. Nach ihrem Sieg gab es von den Narren eine Spitze gegenüber Petry. „Jetzt wissen wir was ihr da im Bundestag so macht. Ihr habt bestimmt eine Eisbahn im Keller und übt das ganze Jahr…“ Eins steht für Petry indes fest. „Nächstes Jahr will ich den Pokal verteidigen“. Nach dem Eisstockschießen ging es in Geising turbulent zu. Mehr als 30 Gruppen und befreundete Faschingsvereine zogen durch den Ort – mit dem Schlachtruf „ Pitsche - Patsche, Pitsche - Patsche, nass nass nass “. Die Karnevalisten feierten die 71. Session des Geisinger Ski- und Eisfasching. Bevor der Umzug sich in Bewegung setzte bekam Frauke Petry auf der Bühne am „Platz des 11.11.“ den Wanderpokal überreicht und versprach auch 2020 wieder dabei zu sein. Petry sei weder Faschingsnarr noch Faschingsmuffel, sagt sie. Sie halte es mit Fasching neutral. „Ich finde es schön, dass es die Tradition gibt. Ich bewundere die leicht angezogenen Damen, die es in der Kälte in den kurzen Röcken aushalten. Meinen eigenen Fasching in der Schule habe ich noch gut in Erinnerung. Den gab es immer. Da war ich in kindertypischen Kostümen unterwegs, so als Dornröschen oder Schneewittchen, was man als Mädchen so anzieht. Ich glaube das letzte Mal war ich als Pippi Langstrumpf unterwegs. Da war ich 13. Danach im Erwachsenenalter hat es meist nur noch für eine bunte Mütze oder eine aufgesetzte Knollennase gereicht. Dafür sind heutzutage meine Kinder umso besser verkleidet. Mit meiner Familie habe ich im Allgäu den einen oder anderen Faschingsumzug mitgemacht. Aber noch keine echte Prunksitzung. Ich selber musste auch noch nie Büttenrede halten. Ich glaube, dass mir das eher schwer fallen würde.“ Indes ist Petry schon für nächste Woche verpflichtet worden. Die mit den Geisinger Narren befreundeten Bad Schandauer Karnevalisten haben sie eingeladen, bei ihrem großen Faschingsumzug am 9. März (Start: 14 Uhr) dabei zu sein.