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Es gibt noch einen »Nachschlag«

Dittersbach. Die Sommergalerie in Dittersbach lädt nach Ende der aktuellen Ausstellung ab 10. August noch zu einer zweiten Schau ein.

Die aktuelle Ausstellung »Hermann Naumann (95)« anlässlich des 95. Geburtstags des Malers und Grafikers in der Galerie im Hofmannschen Gut empfängt Besucher noch bis 26. Juli. Galeristin und Ehefrau Helga Luzens (84) ist froh, dass sie die Ausstellung zum großen Jubiläum ihres Mannes auf die Beine gestellt hat, denn auch ihr machen gesundheitliche Probleme zu schaffen. Es gibt nicht viele Künstler, die mehrere Genres so meisterhaft beherrschen wie Hermann Naumann. Er ist Maler, Bildhauer, Grafiker und da einer der wenigen, der die aus der Renaissance stammende Technik des Punzenstichs beherrscht und sie vor dem Vergessen bewahrte. »Ich habe alle Arbeiten von Hermann durchforstet und bin auf über 25.000 gekommen. Aber bis das Werkverzeichnis unterteilt nach Rubriken fertig ist, wird noch dauern. Aus diesem Riesenfundus auszuwählen, ist fast unmöglich. Deshalb bin ich nach dem Prinzip ‚weniger ist mehr‘ verfahren«, erklärt Helga Luzens. So sind in der Ausstellung sieben Plastiken, 50 Bilder und 25 Beispiele der Buchdruckkunst – natürlich auch Punzenstiche – zu sehen.

»Die Auswahl habe ich im Kopf getroffen, denn um große Exponate, wie Ölbilder oder schwere Plastiken rein körperlich zu bewegen, habe ich keine Kraft. Aber ich denke, die Auswahl kommt auch bei den Besuchern an. Zumindest war die Resonanz bisher sehr gut«, freut sich Helga Luzens, denn die Vorbereitung war auch kräftezehrend.

Ganz besonders beeindruckend ist eine Auswahl von farbigen und schwarz-weiß Bildern und Grafiken, alle ohne Titel, die zwischen 2021 und 2023 entstanden, in der Zeit, als Hermann Naumann schon krank war. Dennoch strahlen sie eine große Lebensfreude aus, die der Betrachter auch empfindet. Und gleichzeitig wird auch zauberhafte Keramik von Martina Hassel gezeigt – alles farbenfrohe Unikate.

 

Zweite Ausstellung ehrt Otto Westphal

 

Danach gibt es noch eine zweite Ausstellung. »Am 10. August, einem Sonntag, wird die Ausstellung ‚Otto Westphal zum 50. Todestag‘ eröffnet. Aus der Sammlung Schröder werden auch nochmal etliche Arbeiten von Hermann Naumann zu sehen sein. Professor Hans-Egbert Schröder, ein Arzt und Kunstliebhaber, sammelt seit seiner Studentenzeit und besitzt viele Werke von Hermann«, so Helga Luzens. Bis Ende Juni soll das Programm der Ausstellung stehen.

Zwischen Hermann Naumann und Otto Westphal, einem der renommiertesten Vertreter des Spätexpressionismus, gibt es eine besondere Beziehung. Otto Westphal hatte im kleinen Künstlerhaus in Loschwitz sein Atelier neben Hermann Naumann. Sie kannten sich gut, obwohl es verschiedene Generationen waren. »Hermann hat eine lebensgroße Plastik von Westphal geschaffen, die in der Schau gezeigt werden soll. Westphal war damals 75 Jahre alt und Hermann 25. Die Plastik war etwas Besonderes, da sie Westphal in Alltagskleidung zeigt. Das hinzukriegen, ist sehr schwer«, weiß Helga Luzens. Die Besucher dürfen sich überraschen lassen. Bis 26. September ist diese zweite Schau zu sehen.

»Es wird auch noch ein Konzert geben – wann und mit welchem Thema, das werden wir in den nächsten zwei Wochen besprechen«, verspricht Helga Luzens.


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