Es geht darum, ob wir Landwirtschaft wollen
"Ohne Bauern keine Bäcker!" #wirbackendas - gemeinsam! ist hinter Glas hinter einer Eingangstür von der Bäckerei Gröger in Pirna zu lesen. An zahlreichen Schaufenstern, Theken, Ladentüren heißt es in im Januar 2024 sinngemäß "Wir sympathisieren mit unseren Mitmenschen und haben am Montag, am 8. Januar 2024, geschlossen!" Die Botschaft: Man steht hinter den Protesten der Bauern bzw. Landwirte sowie neben der Landwirtschaft auch für die Proteste der Speditionen, der Gastronomie, vom Handwerk und dem Handel. Die Pirnaer Bäckerei Gröger um Frank Gröger, Innungsobermeister im Bäckerhandwerk, unterstützt mit seinem Team die Landwirte und den Protest der Bauern.
Udo Jentzsch, Geschäftsführer Landesverband Sächsisches Obst e.V., erklärt: Warum beteiligen sich die Obstbauer aus Sachsen und Sachsen-Anhalt an den Protesten in dieser Woche: Es geht nicht nur um Agrardiesel und Traktorensteuer! Das ist zu einseitig und eng gesehen! Leider wird es in den Medien nur einseitig berichtet und durch viele Politiker so noch forciert. Es geht um die Gefährdung unserer Existenz durch ein reichhaltiges Maßnahmenpaket von Verboten und Einschränkungen der Agrarpolitik sowohl aus Brüssel aber vor allem aus Berlin!
In Deutschland wurden auf die Vorgaben der EU zu oft noch "eine Schippe" draufgepackt. Hinzu kamen Restriktionen z.B. beim Pflanzenschutz und der Düngung, die nur in Deutschland gelten. Gesetzlich verordnete Lohnerhöhungen bei stagnierenden oder durch globale Überproduktion sinkende Erzeugerpreise schädigen die Wirtschaftlichkeit. Dadurch werden wir gezwungen unser Angestellten immer im Niedriglohnsektor zu bezahlen - das macht überhaupt keinen Spaß.
Die Wettbewerbsnachteile wachsen. Billigimporte schwächen die Wirtschaftlichkeit (z.B. türkische oder griechische Kirschen werden im Ladern billiger als unsere Produktionskosten angeboten). Unsere Kinder haben kaum noch Lust auf Obstbau und Landwirtschaft. Uns fehlen Betriebsnachfolger in jeder Region.
Es kursieren Meldungen über hohe Gewinne in der Landwirtschaft. Das ist die halbe Wahrheit. Von Gewinnen eines Landwirts muss noch einiges finanziert werden: Sozialversicherung, Rücklagen, Investitionen in die Zukunft, Tier- und Klimaschutz, Steuern, ggf. Altenteilzahlungen, mitarbeitende Familienangehörige. Und es gibt Jahre mit roten Zahlen, die ausgeglichen werden müssen.

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