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Ein altes Handwerk wiederentdeckt

Bad Schandau. Sensen hält die Natur und den Menschen gesund - wir dem alten Handwerk richtig nachgegangen werden kann, wird in zwei Workshops vermittelt.

Motorbetriebene Mähgeräte haben die Sense in Mitteleuropa fast verdrängt. Gleichwohl entdecken immer mehr Menschen die Sense als altbewährtes wie effizientes Mähwerkzeug für sich neu.

Motorbetriebene Mähgeräte haben die Sense in Mitteleuropa fast verdrängt. Gleichwohl entdecken immer mehr Menschen die Sense als altbewährtes wie effizientes Mähwerkzeug für sich neu.

Bild: D. Ackermann

Wer Wiesen ohne Benzin- oder Stromverbrauch pflegen will, ohne Lärm und Abgase - der findet zurück zur Sense als schonendes Mähwerkzeug. Motorbetriebene Mähgeräte haben die Sense in Mitteleuropa fast verdrängt. Gleichwohl entdecken immer mehr Menschen die Sense als altbewährtes wie effizientes Mähwerkzeug für sich neu. Weil binnen einer Generation viel Wissen verloren gegangen ist und es für ein entspanntes Sensen auf die richtige Technik und individuell eigestellte Ausrüstung geht, bietet die Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst im Mai und Juni Workshops zur Landschaftspflege in Rathewalde und Pfaffendorf an.

Dr. Dirk Wehner und Dipl.-Ing. Lars Lange vermitteln den praktischen Einsatz der Sense. "Die Sense ist ein geniales Werkzeug - ausgeklügelt und raffiniert. Mähen mit der Sense ist auch Fühlen, Wahrnehmen in vielen Aspekten: Rhythmus, Natur, Handwerk. Wir möchten mehr Leute davon überzeugen, dass es sowohl im privaten wie auch im gewerblichen Bereich sinnvoll ist, Wiesen mit der Sense zu mähen", ermutigen beide Experten. "Diese Natur wie Handwerk gleichermaßen wertschätzende Kulturtechnik möchten wir weitergeben und verbreiten. Dabei versprechen wir Ihnen nicht, dass Sie nach unseren Workshops perfekte Mäher und Mäherinnen sind, aber Sie haben dann alles was Sie brauchen um selbstständig weiter zu üben."

Von der richtigen Größe des Sensenbaumes über die Einstellung der Sense und eine entspannte, rückenschonende Mähhaltung bis zum Dengeln und Nachwetzen wird an zwei Terminen vermittelt, worauf es ankommt um körperschonend und wirksam zu mähen. Die Workshops finden am 30. Mai, 16 bis 19 Uhr in Rathewalde und am 15. Juni, 9.30 bis 13 Uhr in Pfaffendorf statt - auch bei Regen. Bitte (falls vorhanden) eine eigene Sense mitbringen und an witterungsgerechte Kleidung denken. Die Veranstaltungen sind kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.

 

Treffpunkt und Anmeldung unter: Tel. 035022 / 50242 oder veranstaltungen.nationalpark@smekul.sachsen.de

 

Hintergrund

 

Die Sense machte den großflächigen Getreideanbau möglich und prägte die frühere bäuerliche Kulturlandschaft, die als ein Motor der Artenvielfalt gilt. Auch heute sorgt eine vielfältige, möglichst von Hecken durchzogene Struktur der Landschaft, für eine hohe Artenvielfalt. Bei der Mahd mit der Sense werden im Vergleich zu modernen Mähgeräten nur wenige Tiere verletzt oder getötet.


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