

So ausgelassen sah man die Handballer des HSV Lok Pirna Dresden selten. Minutenlang feierten alle Spieler mit den 50 mitgereisten Fans diesen Derbysieg. Nach den beiden Auftaktniederlagen gegen die punktgleichen Tabellenführer Radis und Apolda hat das Team von Alexander Hübner einen Lauf. „7:1 Zähler aus den letzten vier Partien. Heute hat es auch endlich der erste Auswärtssieg geklappt", war Alexander Hübner happy. An das letzte Pflichtspiel zwischen Freiberg und Pirna dürften sich nur noch eingefleischte Statistiker erinnern. Vor neun Jahren gewannen die sächsischen Eisenbahner mit 35:33 in der Bergarbeiterstadt und verabschiedeten sich dann Richtung 3. Liga. Gefühlte neun Jahre musste die Lok auch auf einen Auswärtserfolg warten. „Ganz so lang her ist es doch nicht", erinnerte sich Uwe Heller. „Das war in der vorletzten Drittligasaison in Münden." 625 Zuschauer in der ausverkauften Ernst-Grube-Halle sahen im ersten Durchgang ein Duell auf Augenhöhe. „Alle haben sehr diszipliniert gespielt." Alexander Hübner hatte sein Team hervorragend auf die HSG eingestellt. „Taktisch kann man sich aber trotzdem nur schwer auf so ein Spiel vorbereiten. Da entscheidet man oft auf dem Parkett aus der Situation heraus." Für den zehnfachen Torschützen Robert Schulze war diese Partie wie auf den Leib geschneidert. „Heute hat man nicht gegen eine geschlossene Abwehr gespielt, sondern konnte sich oft individuell Spieler gegen Spieler durchsetzen." Und da hatten die Gäste mit „Toto" Schneider (6 Treffer), „Hans" Gavrilovic (5 Treffer) das Plus auf ihrer Seite. Außerdem stand mit Martin Dietze ein Schlussmann zwischen den Pfosten, der mit seinen Paraden großen Anteil am ersten Auswärtssieg hatte. Zur Pause stand ein 17:14 für Pirna an der Anzeigentafel. Die Vorentscheidung fiel direkt nach dem Wiederanpfiff. Die Dachse blieben sieben Minuten ohne Tore. Auf der Gegenseite feierten die Gäste fast nach jedem Angriff einen Torerfolg. Nach Dusan Milicevics Treffer zum 14:22 (36.min) wuchs die Tordifferenz auf acht Treffer. Die Lok führte phasenweise mit zehn Toren. „Da war sogar noch Luft nach oben", zeigte sich Lok Trainer Alexander Hübner überrascht. (ar)