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Das verspätete Weihnachtsfest

WochenKurier-Leser überraschten Tschernobylkinder wieder mit Geschenken
Lisa und Katja mit den Geschenken, die die WochenKurier-Leser schickten – die reichten von schicken Stricksachen über Taschen, individuellen Modeschmuck bis zu Puppenkleidern. Foto: privat

Lisa und Katja mit den Geschenken, die die WochenKurier-Leser schickten – die reichten von schicken Stricksachen über Taschen, individuellen Modeschmuck bis zu Puppenkleidern. Foto: privat

Seit 4. Januar erholen sich 25 Kinder aus den verstrahlten Gebieten Weißrusslands mit ihren Betreuerinnen im Rüstzeitheim in Rosenthal. Am 6. Januar fand   das traditionelle Weihnachtsfest (nach orthodoxem Kalender) für die Tschernobylkinder statt. Es sind 25 Kinder im Grundschulalter aus den von der Reaktorkatastrophe um Tschernobyl betroffenen weißrussischen Region um Bragin und Minsk und es ist  der 25. Erholungsaufenthalt - also ein Jubiläum. „Wie wir erfahren haben, sind viele der Großeltern dieser Kinder sogenannte ‚Liquidatoren‘, also die 'Aufräumer' der Hinterlassenschaften der Havarie und haben heute mit großen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Die Eltern oder Onkel und Tanten einiger Kinder wiederum waren bereits als Tschernobylkinder in Rosenthal“, berichtet Anja Oehm von der Projekthruppe. Zirka  625 Kinder haben sich in all den Jahren in Rosenthal erholt.  „Auch die 21jährige Dolmetscherin Maria, die hier ihren Praktikumseinsatz als Studentin absolviert, war schon als Tschernobylkind in Deutschland. Hier schließt sich ein Kreis“, so Anja Oehm. Wie immer war die Freude über die Geschenke der Wochenkurier-Leser groß. "Wir hatten das nicht erwartet, dass auch in diesem Jahr die Hilfe so groß sein würde, weil so viele Menschen in Deutschland auch den Flüchtlingen helfen", sagten die Betreuerinnen der Kinder. „Im Namen Projektgruppe ‚Kinder von Tschernobyl‘   und die Betreuerinnen und der Kinder bedanke  ich mich ganz herzlich für die vielen schönen und mit Liebe gemachten Geschenke", so Anja Oehm. Auch für den WochenKurier ist es seit etwa zehn Jahren eine schöne Tradition, dieses Projekt zu unterstützen. Und das können wir nur dank vieler engagierter, einfallsreicher Leser. Eine ältere Dame, die sich schon viele Jahre daran beteiligt und im Sommer mit der Vorbereitung beginnt, meinte: „Ich stelle mir vor, wie die Augen der Kinder leuchten, wenn sie fern von der Heimat so liebevoll beschenkt werden. Sie haben sich ja ihr Schicksal nicht ausgesucht!“ Dem ist wohl nicht hinzu zu fügen.   (caw)


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