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Aktionstag für Erhalt der Kulturlandschaft

Ende März haben rund 80 Landschafts- und Naturschützer gegen den »Industriepark Oberelbe« (IPO) am Barockgarten Großsedlitz sowie gegen den Kiesabbau in Söbrigen demonstriert.
Protest gegen den »IPO« in unmittelbarer Nähe zum Barockgarten Großsedlitz. Foto: D. Förster

Protest gegen den »IPO« in unmittelbarer Nähe zum Barockgarten Großsedlitz. Foto: D. Förster

Ein Teil der Protestler war auf Fahrrädern vom Blauen Wunder zunächst nach Söbrigen gefahren, um am Abend den historischen Barockgarten Großsedlitz auf die Anhöhe in Heidenau zu erreichen. Ihre Devise: »Kultur-Landschaft erhalten - Dresdner Umland schützen«.   Mehrere Initiativen, wie der Naturschutzbund (NABU) Sachsen, Fridays for Future Dresden, der Landesverein Sächsischer Heimatschutz, Parents for Future Dresden sowie die Bürgerinitiative »Dannenröder Forst lebt!« sprachen sich während eines gemeinsamen Aktionstages für den Erhalt der sächsischen Kulturlandschaft aus. Eine Bürgerinitiative wandte sich konkret gegen den Kiesabbau in Söbrigen. Auch die Dohnaer Bürgerinitiative »Industriepark Oberelbe (IPO) stoppen!« und mehrere Stadträte, insbesondere aus Heidenau, waren mit dabei. Kulturerbe bedroht Die 300 Jahre alte Parkanlage von Großsedlitz gilt als das authentischste Zeugnis französischer Gartenbaukunst. Die Geschäftsführung vom Schlösserland Sachsen erklärte, warum sie sich vehement gegen die Pläne wehrt, dass an dieser bedeutenden Gartenschöpfung, die mitten in einem von der EU als schutzwürdig ausgewiesenen Gebiet liegt, ein riesiges interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet entstehen soll. Außerdem kam während des Abschlusspodiums Dr. Thomas Westphalen, Vorsitzender Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V., zu Wort. Die Akteure des gemeinsamen Aktionstages in und um Dresden sehen die Dresdner Kulturlandschaft mit ihren Schlössern und Gärten in Gefahr. So seien das Schloss Pillnitz durch den Kiesabbau und der Barockgarten Großsedlitz durch den »IPO« bedroht. Entlang des Autobahnzubringers zwischen Pirna, Heidenau und Dohna soll ein Industriepark mit einer Fläche von 140 Hektar (300 Fußballfelder) in seiner ersten Ausbaustufe und mindestens 170 Millionen Euro Erschließungskosten (Stand: Ende 2019) entstehen. Blickbeziehungen gefährdet Dr. Christian Striefler, Geschäftsführer vom Schlösserland Sachsen äußerte sich zu dem gewaltigen, geplanten Gewerbe- und Industriepark, der den jahrhundertealten, historischen Barockgarten Großsedlitz bedrohe und auch gegen den Kiesabbau in Söbrigen, der den Schlosspark in Pillnitz gefährde.Er sei sehr enttäuscht darüber, dass die ausgesprochenen Bedenken zwar gehört, aber nicht beachtet worden sind. So ist man über den langen Zeitraum auch nicht richtig informiert worden. »Der Park ist von Anfang an so angelegt worden, dass man von hier unendlich in die Ferne schaut. Dass man die Sichtachsen, die ja nicht zufällig entstanden sind, die vom Menschen von der Anlage geplant und gedacht worden sind. Und wenn man dann am Ende der Sichtachse auf die Rückwand eines Industriegebäudes blickt, dann sterben die Blickbeziehungen.« Auch die Lärm-Immission, die durch den Industriepark entstehen würde, wäre ein großer Störfaktor für diesen Ort der Ruhe. Zu Söbrigen äußert sich Dr. Christian Striefler wie folgt: »Die große Sorge, die wir in Pillnitz haben - das durch den Kiesabbau das Grundwasser auch für die Bäume im Park sinkt, wo ohnehin durch den Klimawandel der Niederschlag fehlt, es irgendwann ein Park wird, ohne Bäume!“


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