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28.000 Schritte täglich im Tretrad

Ausstellung im Brunnenhaus mit neuen Exponaten und Medientechnik

Zu den wichtigsten Anziehungspunkten der Festungsanlage auf dem Königstein gehört der 152,5 Meter tiefe Brunnen – der tiefste seiner Art in Sachsen und der zweittiefste Deutschlands. Seine Abteufung zwischen 1563 und 1569 war von Kurfürst August veranlasst worden, um die Wasserversorgung der künftigen Festung zu sichern. Erzgebirgische Bergleute unter Leitung des Bergmeisters Martin Planer verrichteten diese Arbeit. Die Spuren ihrer Meißel sind noch heute im Schacht sichtbar. Nach Fertigstellung des Brunnens wurde das Wasser durch ein von Pferden betriebenes Göpelwerk nach oben befördert, wie es aus dem Bergbau bekannt war. Im 17. Jahrhundert trat an seine Stelle ein Tretrad von sieben  Metern Durchmesser. Vier Fronarbeiter oder Soldaten mussten in ihm täglich 28.000 Schritte gehen, um die mit Wasser gefüllte Tonne 36 Mal nach oben zu holen. Später brachten eine Wanddampfmaschine (ab 1871) bzw. ein Elektromotor (ab 1911) die für die Wasserförderung nötige Kraft auf. Ab dem 9. Februar  wird sich die Ausstellung im barocken Brunnenhaus neu präsentieren. Mit zünftiger Blasmusik des Musikkorps der Bergstadt Schneeberg  wird ab 13.30 Uhr die neue Ausstellung im Brunnenhaus eröffnet. Neben moderner Medientechnik und mehrsprachigen Informationstafeln, veranschaulicht ein Modell im Maßstab 1:100, wie der Brunnen im 16. Jahrhundert abgeteuft wurde. Beeindruckend ist auch die Nachbildung des Tretrades in seiner ursprünglichen Größe und ein Trickfilm, der dessen Funktionsweise demonstriert. Die Festung Königstein ist im Winter täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. www.festung-koenigstein.de 


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