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Roberto Rink/ck

2022: Ein weiteres Krisenjahr?

Landkreis SSOE. Das Jahr 2022 ist Geschichte. Nach zwei Corona-Jahren folgte mit dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise ein weiteres schwieriges Jahr. Wir schauen auf die Ereignisse im Landkreis zurück.

Der alte und neu gewählte Landrat Michael Geisler (CDU) trägt als Anspielung auf seinen Konkurrenten von den »Freien Sachsen« eine Baskenmütze. Im Gegensatz zur blamabel in Katar gescheiterten Nationalmannschaft bekommt er nach fünf Amtsperioden einen weiteren goldenen Stern auf seine Mütze genäht.

Der alte und neu gewählte Landrat Michael Geisler (CDU) trägt als Anspielung auf seinen Konkurrenten von den »Freien Sachsen« eine Baskenmütze. Im Gegensatz zur blamabel in Katar gescheiterten Nationalmannschaft bekommt er nach fünf Amtsperioden einen weiteren goldenen Stern auf seine Mütze genäht.

Bild: Daniel Förster

Was war das wieder für ein Jahr? Als das Jahr auf 2022 wechselte, ahnte noch keiner, dass nur knapp zwei Monate später Russland die Ukraine angreifen und damit Europa erneut zum Kriegsschauplatz machen würde. Nach zwei Jahren überzogener Corona-Politik mit nie geglaubten Freiheitseinschränkungen hoffte man doch endlich auf ein Jahr der »Normalität«. Pustekuchen! Im Verlauf des Krieges und der Sanktionen gegen Russland konnte die sich erst kürzlich im Amt befindende »Ampel«-Regierung erste eigene Ausrufezeichen setzen: »Nie wieder russisches Gas« oder so ähnlich lautete nun die Parole, die große Teile der deutschen Wirtschaft, aber auch die Privathaushalte in Angst versetzte.

 

Warmwasser auf Zuteilung

In Folge dieser »Energiekrise« gelangte der Landkreis Anfang Juli in bundesweite Schlagzeilen, als die Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde in einem rechtlich höchst bedenklichen Akt die Nutzungszeiten von Warmwasser für ihre Mieter begrenzen wollte. In diesem Fall führte der mediale Druck zum Erfolg und die Dippser Wohnungsgesellschaft l ließ diese Schnapsidee fallen.

Und wer glaubte, dass sich die Menschen im Landkreis nach 28 Jahren unter der Führung Michael Geislers (CDU) einen Wechsel im Landratsamt wünschten, hatten sich kräftig getäuscht. Am 12. Juni ist das CDU-Urgestein mit absoluter Mehrheit von 54,4 Prozent bestätigt worden. Der 62-Jährige ist seines Amtes also noch lange nicht müde. Medial hatte man ja schon die ersten AfD-Landräte heraufbeschworen. Der AfD-Kandidat Ivo Teichmann kam allerdings nur auf rund ein Viertel aller abgegebenen Stimmen. Kurz vor Weihnachten trat dieser dann schließlich aus Partei und Fraktion aus, da er befürchtete, dass sich die AfD zu weit den Freien Sachsen annähern könnte.

Ende Juli ist der Nationalpark Sächsische Schweiz von starken Waldbränden heimgesucht worden. Es dauerte Wochen, bis die insgesamt 115 Hektar brennende Waldfläche unter Kontrolle gebracht werden konnten. Ein Dank gilt daher allen Kameraden der Feuerwehren und allen Helfern, die den Kampf gegen die Flammen aufgenommen haben und sie besiegten. Diese schrecklichen Ereignisse führten auch dazu, dass der Status »Nationalpark« zunehmend in Frage gestellt wird. In diesem Zusammenhang gründete sich am 17. August in Hohnstein die Bürgerinitiative für die Schaffung eines Naturparks Sächsische Schweiz, welche schon Anfang September eine entsprechende Petition auf den Weg brachte.

 

IPO, Südumfahrung, Bahntunnel

Wie ging es in diesem Jahr mit den Großprojekten im Landkreis weiter? Beim »IndustriePark Oberelbe« entschied im September der Stadtrat von Heidenau, dass man im Zweckverband bleiben wolle. Die Sorge, besonders um den Erhalt des Barockgartens Großsedlitz, ist aber weiter ungebrochen. Ende März hatte die Bürgervereinigung »IPO Stoppen« eine Petition zum Erhalt des Barockgartens Großsedlitz gestartet, die bis zum September 4.888 Menschen unterschrieben.

Bei der Südumfahrung in Pirna ist am 15. Dezember das erste Teilstück freigegeben worden. Bei den Kosten ist man bei dem Projekt – wir sind ja in Deutschland – mittlerweile doppelt so hoch wie ursprünglich geplant. Auch die Bauzeit wird sich wohl auf zehn Jahre verdoppeln.

Das wohl größte Bauprojekt der nächsten Jahrzehnte ist die Bahn-Neubaustrecke zwischen Dresden und Prag. Ende November verkündete die Deutsche Bahn, dass sie sich auf zwei Varianten – eine Teiltunnel- und eine Volltunnelvariante – festgelegt hat, die sie bis 2024 weiter ausarbeiten werde.

Ende November sind nach zwei Jahren corona-bedingter Zwangspause nun endlich wieder Weihnachtsmärkte gestattet worden.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern, egal wo und wie sie den Jahreswechsel feiern, einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023. Möge es ein Jahr mit weniger Krisen und mehr Normalität werden.


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