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Stadtteilspaziergang: Wo der Regenbogen aufgeht und die Sonneninsel strahlt

Senftenberg. »Kippeln wie früher in der Deutsch-Stunde, das geht mit den neuen quietschbunten Stühlen nicht mehr.« Diese Erkenntnis von Sabine Malbrich aus Senftenberg gehört zu den Aha-Effekten des Stadtteilspaziergangs, zu dem Bürgermeister Andreas Pfeiffer eingeladen hat, teilt Stadtsprecherin Andrea Budich mit.

Die Tour mit Einwohnern aus dem Quartier, Entscheidungsträgern aus dem Rathaus und Fachleuten aus Institutionen und Vereinen führte diesmal in den Senftenberger Stadtteil rund um die Regenbogen-Grundschule.

Die neuen Stühle seien weicher, bunter und mit Fußlehnen ausgestattet. »Da kann man nicht mehr kippeln wie früher«, schmunzelt Sabine Malbrich aus der Wilhelm-Pieckstraße. Die 59-jährige aus Senftenberg sei einst hier genauso zur Schule gegangen wie später ihre beiden Kinder. Umso gespannter sei sie, was aus ihrer Schule geworden ist, wie es sich im Neubau lernt und was aus dem Altbau wird.

Mit dem Neubau habe die Regenbogen-Grundschule jetzt Platz für über 400 Kinder. 387 Mädchen und Jungen sitzen laut Budich aktuell hier auf den Stühlen. Die große Baumaßnahme sei weitestgehend überstanden. Für die Einschränkungen während des Baus bei laufendem Schulbetrieb bedanke sich Bürgermeister Pfeiffer bei Schulleiterin Regina Jänke.

Der neue große Speiseraum und auch der Bewegungsraum bekommen Budich zufolge aktuell den letzten Schliff, im Bestand laufe die Neu-Möblierung. Viel Glas, mobile Lern-Inseln, eine Lernküche, Sonneneinfänger auf Dem Dach – so gehe Schule in Senftenberg. Das große Finale sei eingeläutet. »Wir wollen das mit einem Schulfest Ende Juni, Anfang Juli feiern. Ein Paukenschlag anlässlich unseres 50-jähriges Schuljubiläums«, freut sich die Direktorin.

Vis a vis vom Schulneubau strahle die Fassade von Senftenbergs neuer Sonneninsel. Beim Blick auf den Plattenbau aus dem Jahr 1963 würden sich die Senftenberger die Augen reiben. Die KWG habe den Block in der Johannes-R.-Becher-Straße 7 bis 11 komplett umgekrempelt und aufwändig saniert. Jeder Eingang mit Fahrstuhl, jede Wohnung mit Balkon und mit Grundrissen, die es bisher in Senftenberg nicht gab. Auf dem Dach Sonnenkollektoren, von denen auch die Mieter profitieren. Zwei Drittel der 40 Wohnungen seien bereits vorreserviert. Ab 1. Juli würden die Möbelwagen vorrollen.

Ein beliebtes Wohnquartier sei auch die Külzstraße, wo die Wohnungsbaugenossenschaft »die senftenberger« das Sagen hat. Ins Auge fallen die bunten Mini-Häuschen auf der Wiese, die zum Unterstellen von Rollatoren und Fahrräder genutzt werden. Gleichfalls 1963 gebaut, werde auch hier entsprechend der Wünsche der Mieter ideenreich saniert. »Auf Wunsch legen wir auch Wohnungen zusammen«, erklärt der Leiter Hausverwaltung, Raymond Wokurka.

Zu den Stamm-Mietern im Quartier gehöre auch der Würfel-Verein im Club WK III. Seit 1991 habe der Freizeittreff für Kinder und Jugendliche hier sein Zuhause. Von montags bis freitags täglich von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, könne hier getanzt, getöpfert, musiziert oder auch einfach gechillt werden. Die Schüler-Discos würden bis zu 90 junge Leute anziehen. »Unsere Ferienangebote sind immer schnell ausgebucht«,  sagt Sozialarbeiterin Christin Müller. Mit aktuell nur noch acht Mitgliedern würden den Würfel-Verein Nachwuchssorgen plagen.

Bei Bratwurst und Faßbrause gab es am Ende auf dem Würfel-Hof noch einen intensiven Austausch zwischen Bürgern und Rathaus-Mitarbeitern, wie das Quartier noch besser weiterentwickelt werden kann.


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