++ UPDATE ++ 12.32 Uhr ++
Die Fachstelle Wolf geht aktuell davon aus, dass der Wolf, der sich gestern auf einem Betriebsgelände in Riesa verirrt hatte, weitergezogen ist.
Auf dem Betriebsgelände ist das Tier seit gestern Mittag nicht mehr gesehen worden und es gibt auch keine Hinweise, die darauf hindeuten, dass sich der Wolf noch auf dem Gelände aufhält. Zudem ist heute Morgen ein Wolf südlich von Riesa gesichtet worden. Die Experten der Fachstelle Wolf nehmen an, dass es sich dabei um dasselbe Tier handelt.
Da es auf dieser Elbseite kein bestätigtes Rudel gibt, wird vermutet, dass es ein durchziehendes Tier ist. Jungwölfe nabeln sich von ihrem elterlichen Rudel ab und legen dabei oft mehrere hundert Kilometer zurück, um eine Partnerin oder einen Partner zu finden.
Erstmeldung
Die Polizeidirektion Dresden hat am Montagmittag, 15. März, der
Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) einen verirrten Wolf in Riesa gemeldet. Ein Handyvideo zeigt, wie ein PKW-Fahrer den Wolf mit seinem Auto gezielt verfolgt. Das verängstigt wirkende Tier flüchtete in eine Sackgasse und ist durch einen Zaun auf das Betriebsgelände einer Firma gelangt. Die Fachstelle Wolf steht mit dem Unternehmen in Kontakt.
Folgende Maßnahmen wurden u.a. besprochen:
- Mitarbeiter der Firma werden informiert
- dem Tier nicht nachstellen
- Verhaltensregeln im Falle einer Begegnung wurden abgestimmt
Das Betriebsgelände ist großräumig eingezäunt. Derzeit besteht kein Sichtkontakt zu dem Tier. Die Experten gehen aktuell davon aus, dass der Wolf im Schutz der Dunkelheit seinen Weg in die Freiheit suchen wird.
Generell kommen Wölfe bei ihren Streifzügen auch immer wieder an Ortschaften vorbei oder durchqueren diese. Selten kommt es vor, dass sich ein Wolf in einen Ort verläuft. Wölfe sind sehr vorsichtige Tiere. Sie nehmen Menschen mit ihren gut ausgebildeten Sinnen meist frühzeitig wahr und weichen meist bereits aus, bevor sie überhaupt bemerkt werden. Wer dennoch einem Wolf begegnet, sollte sich ruhig verhalten und das Tier nicht in die Enge treiben. In der Regel dreht sich der Wolf um und zieht von dannen.
(pm/Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie)