Mehr als 120 Anwohner oder Freunde des Wasserschlosses Oberau waren begierig darauf die Zukunftspläne zu erfahren, die der Förderverein und die Gemeinde für das besondere Denkmal geplant haben.
Bild: Farrar
Die Jagd nach dem Geld wird auch in den kommenden Jahren ganz oben auf der Agenda des Fördervereins Schloss Oberau und der Gemeinde Niederau stehen. Seit 2012 kümmert sich der gegründete Förderverein um die Rettung des Wasserschlosses. Die Gemeinde als Eigentümer hat bisher bereits eine Millionen Euro mit Hilfe des Vereins und vieler Spender in das Schloss investiert.
So müsste es auch weitergehen, um Teile des ältesten Wasserschlosses Sachsens aus dem Jahr 1276 (wehrhafte Wasserburganlage) nutzbar zu machen. 1534 wurde das Rittergut im Besitz der Familien von Miltitz ausgebaut und das Schloss erweitert und 1594 in ein Renaissanceschloss umgebaut.
Die Begeisterung für dieses besondere Denkmal kann bei der Bürgerversammlung auch Dr. Reinhard Plüschke, Ortskurator Deutsche Stiftung Denkmalschutz nicht verbergen. »Wir sind seit 1985 eine private Stiftung, die sich für die Restaurierung von Baudenkmälern einsetzt«, fügt er an. Diese Möglichkeit sieht er auch für das Wasserschloss. »Wenn bis Mitte des Jahres ein Förderantrag gestellt würde, könnte es bis Ende des Jahres eine Entscheidung geben und im besten Fall 2024 die Förderung starten«, so der Ortskurator. Ähnliche Erfahrungen habe man mit der Bürgerstiftung Meißen bei der Sanierung der Jahnsporthalle gemacht. Dort konnte die Stiftung über Jahre die Sanierung finanziell begleiten.
Von Vorteil für das Wasserschloss ist unbestritten, dass bereits viele kleine Projekte umgesetzt wurden und der Verein ein klares Nutzungskonzept formulierten kann. Jens Kutschke vom Verein stellte Etage für Etage und Raum für Raum vor, welche spätere Nutzung denkbar wäre: Im Erdgeschoss gibt es mehrere repräsentative Räume, die ein Museum bilden könnten. Thematisch könnte es dabei um die Geschichte des Schlosses und der Gemeinde sowie den ortsansässigen Turmuhrenbau Ferner oder den nahen ersten Eisenbahntunnel seiner Art in Europa gehen. Im ersten Obergeschoss würden sich attraktive Räume für Hochzeiten, Veranstaltungen oder Tagungen sowie ein Schlosscafé herrichten lassen. Im 2. Obergeschoss könnten Büro- und Besprechungsräume einziehen, auch eine Nutzung durch die Gemeinde selbst wäre langfristig zu diskutieren. Auch ein Lift für den barrierefreien Zugang wäre denkbar.
Aktuell werden das Dach und die Sandsteine an den Giebelkronen saniert. »Um die Gerüststandzeit bis Mai noch optimal nutzen zu können, könnte der Außengrundputz angebracht werden, dafür fehlt aber noch etwas Geld«, erklärt Kutzschke. Im nächsten Jahr sollen vor allem Holzschutzmaßnahmen, Medienverlegungen und denkmalpflegerische Arbeiten geplant werden. Auch das Wasser rund um dass Wasserschloss sei noch nicht vom Tisch. Bürgermeister Thomas Claus (parteilos) ist froh so einen engagierten Verein zu haben und ist sich sicher, dass mit der Hilfe aller Unterstützer das Wasserschloss Oberau nicht nur für die Gemeinde ein kulturelles Zentrum werden kann.
Wasserschloss Oberau
Spendenmöglichkeiten
* Crowdfunding für Außenputz über: www.99funken.de/aussenputz-wasserschlossoberau
* Spendenkonto: Sparkasse Meißen: IBAN: DE75 8505 5000 0500 120 838
* BIC : SOLADES1MEI
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