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Studenten sichern historische Decken

Oberau. Im Wasserschloss Oberau sind derzeit vier Studenten der Hochschule für Bildende Künste Dresden damit beschäftigt, historische Deckenelemente zu sichern.

Eine Kassettendecke aus Holz im Fischgrätenmuster verlegt und mit vielen teils exotischen Tieren bemalt, ist einer der Schätze des Oberauer Wasserschlosses. Weiterhin liegen in zahlreichen Räumen und ehemaligen Salons weitere lose Bretter herum, die erst beim näheren Betrachten und Entfernen der ersten Staubschicht ihre Herkunft verraten. Sie stammen von ähnlich kunstvoll bemalten Decken aus dem 16. Jahrhundert. Dem auf den Grund zu gehen, haben sich die vier Studenten während ihrer Semesterferien fest vorgenommen.

Damit dieses Forschungsprojekt in Oberau möglich werden konnte, hat die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Meißen die Arbeit der jungen Leute unterstützt. Dafür übergab Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, gemeinsam mit Rainer Schikatzki, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Meißen, eine Förderzusage an Jana Sang, Vorsitzende des Fördervereins Wasserschloss Oberau e.V.. Im Wasserschloss wurde auf diesem Wege eine akademische Sommerschule der Hochschule für Bildende Künste Dresden ins Leben gerufen. Die Studenten werden in den kommenden Wochen die barocken Deckenfragmente bergen, erfassen, dokumentieren, konservatorisch sichern und schließlich sachgerecht einlagern.

Die fachliche Anleitung und Betreuung erfolgt von Seiten der Hochschule durch Professor Dr. Andreas Schulze, Professor für Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut, und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Ulrike Schauerte. Den Studierenden wird so die Möglichkeit gegeben, an Originalen zu arbeiten und ihr Können zu vervollkommnen.

Die Sommerschule soll bis Mitte September stattfinden. Das Projekt soll eine Kooperation zwischen dem Förderverein Wasserschloss Oberau e.V. und der Hochschule für Bildende Künste Dresden etablieren und wird in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt.

Diese Arbeiten sind die Grundlage dafür, dass die historisch und künstlerisch wertvollen und teils auch einzigartigen Fragmente durch die weiteren Arbeiten im Schloss keinen Schaden nehmen und

perspektivisch in einer möglichen Schlossausstellung der Öffentlichkeit wieder präsentiert werden können. Die Ergebnisse der aktuellen Sommerschule sollen in ein noch zu erstellendes denkmalpflegerisch-restauratorisches Gesamtkonzept für das Wasserschloss Oberau einfließen.

Um langfristig die gesamte Restaurierung des Schlosses zu erreichen, unterstützt der Förderverein Wasserschloss Oberau e. V. die Gemeinde tatkräftig. Es werden u.a. Schlossführungen und sehr aktiv Spendensammlungen durchgeführt.

Aktuell wird auch an der Außenhülle des Schlosses gearbeitet. Das Dach ist komplett abgedeckt. Die Zimmererarbeiten sind abgeschlossen. Auch die Sandsteinelemente sind in Fertigung, und es laufen vorbereitende Maßnahmen an den Giebelkronen des Schlosses, um die neuen Elemente ordnungsgemäß anbringen und verankern zu können.


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