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Wagner/ Farrar

"Paula on Tour", Teil 2

Zeithain / Rio. Gute Freunde, Deutsches Kulturgut und Wasser ohne Ende…

Während unserer letzten Tour lernten wir in Argentinien Rodrigo, seine Frau Patricia und die beiden Kinder Natalia und Elena kennen. Der Kontakt ist nie abgebrochen und wir wurden immer wieder von ihnen aufgefordert, sie zu besuchen. Jetzt ist es soweit und wir machen uns auf den Weg nach Ponta Grossa.

Wir werden aufs herzlichste empfangen, werden von Patricias Mutti liebevoll bekocht, schauen uns die Umgebung an und verbringen hier im Kreis der Großfamilie wunderbare vier Tage. Leider begleitet uns der Regen schon wieder. Die kleine Regenpause von zwei Tagen in Rio war wohl eine Ausnahme.

Am vierten Tag verabschieden wir uns mit etwas Wehmut und auch der einen oder anderen Träne und verabreden uns für den Sommer in Deutschland. Über Curitiba fahren wir weiter nach Blumenau, in die Stadt, die als Deutscheste in Brasilien gilt. Nach der Besichtigung des Biermuseums machen wir uns auf in die Altstadt und hören aus jeder Schenke deutsches Liedgut. Die Kirche ist sehr schön und auch dem Stadtgründer Dr. Blumenau wurde ein ordentliches Mausoleum gebaut, ansonsten haut es uns hier nicht aus den Socken und so ziehen wir am nächsten Morgen weiter nach Pomerode, einer weiteren deutschen Stadt.

Und die ist doch mal ein richtiges Kleinod. Fachwerkhäuschen, mal echt, mal nur Attrappe und eher dörflich. Und hier lassen wir uns voll auf den ganzen Touristennepp ein. Wir fahren bei Rumtata, Rumtata- Musik mit dem Pommernzug durch den Ort, besichtigen das Stadtmuseum, das Automuseum und gehen einen zünftigen Krug Bier trinken. Auf das Essen einer Haxe haben wir verzichtet, denn da ist wohl bei der Übertragung von "typisch Deutsch" etwas gewaltig schief gegangen, denn Haxe mit Reis geht ja wohl überhaupt nicht.

Gut so, denn so schaffen wir es gerade vor dem Regen, der wieder bis zum Morgen andauert, ins Auto. Nach der Besichtigung des Immigrationsmuseums außerhalb der Stadt machen wir uns zwei Tage später auf den Weg Richtung Foz do Iguacu. Der Regen hat uns wieder voll im Griff und ist streckenweise so heftig, dass wir am Straßenrand warten müssen, bis die Sicht wieder frei ist. Ganz nette Reisefreunde schicken uns ein Bild von einer Gewitterwolke bei sich und schreiben dazu, das wir doch in der Nähe sein müssten… Ja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Die drei Reisetage bis nach Iguacu sind nur sehr selten ohne Regen, doch hier kommen wir am Nachmittag bei stahlenden Sonnenschein und 38 Grad an. Das ist schon fast zu heiß und beweist doch mal wieder, dass über das Wetter immer gemeckert wird. Wir wollen allerdings das schöne Wetter nutzen und machen noch am selben Tag eine Besichtigungstour am Itaipu-Staudamm, dem Wasserkraftwerk Itaipu Binacional, ein Gemeinschaftsprojekt von Brasilien und Paraguay. Hier wird die Kraft des Rio Parana umgewandelt. Die Zahlen für dieses Wahnsinnsprojekt sind gigantisch.

Von 1975 bis 1982 wurde mit 40.000 Bauarbeitern gebaut und damit war es die größte Baustelle der Welt. Bis zur Fertigstellung des Drei-Schluchten-Dammes in China 2006, war es das größte Wasserkraftwerk weltweit. Die Staumauer ist 196 Meter hoch und hat eine untere breite von 273 Meter. Die gesamte Länge des Dammes beträgt 7.760 Meter. Mit zwanzig Riesengeneratoren werden über 14.000 MW Leistung erzeugt, was der Leistung von etwa zwölf Atommeilern entspricht. Damit wird ein Großteil des Energiebedarfes von Brasilien und Paraguay abgedeckt. Ein Wahnsinnsprojekt, das uns so richtig begeistert hat und was auch für nicht technisch begeisterte hoch interessant ist.

Dann geht es weiter zu den Iguacu-Wasserfällen.

 

- 2024 "Paula on Tour" Teil 1

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