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Tötungsdelikt in Görlitz: Haftbefehl gegen Tatverdächtigen erlassen

Görlitz. Im Fall des Tötungsdelikts auf der Melanchthonstraße wurde Haftbefehl gegen einen Tatverdächtigen erlassen. Er war bereits kurz nach der Tat in den Fokus der Ermittler gerückt. Die Polizei sucht weiterhin Zeugen.
Symbolfoto

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Bild: Pixabay

Am 23. Mai hat der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Görlitz auf Antrag der Staatsanwaltschaft Görlitz im Tötungsfall Melanchthonstraße Haftbefehl gegen einen 29- jährigen deutschen Tatverdächtigen erlassen. Dem Görlitzer wird vorgeworfen, am 15. April seinen 28-jährigen Bekannten durch Messerstiche in den Oberkörper vorsätzlich getötet zu haben.

 

Der Beschuldigte war bereits am Tag nach der Tat in den Fokus der Ermittler geraten. Die durch die Erweiterte Mordkommission der Polizeidirektion Görlitz auf Hochtouren geführten Ermittlungen verdichteten den bestehenden Tatverdacht zwar stetig, ließen aber erst jetzt die Beantragung des Freiheitsentzuges zu, teilt die Polizeidrektion Görlitz mit. Denn eine Voraussetzung für den Erlass eines Haftbefehls ist ein dringender Tatverdacht. Der allerdings fehlte zunächst. Erst jetzt konnte zu all dem, was den Beschuldigten schon bisher belastete, noch ein relevanter Spurentreffer zu einer Tatortspur sachverständig festgestellt werden.

 

Ermittlungen gehen weiter

 

Mit dem Erlass des Haftbefehls sind die Ermittlungen zum Verdacht des Totschlags aber noch längst nicht abgeschlossen. So fehlt weiterhin das Tatwerkzeug. Das tatsächliche Motiv für die Tötung des Bekannten muss noch erforscht werden. Auch die Auswertung diverser Speichermedien dauert an. Gegenstand der weiteren Ermittlungen wird auch die Frage sein, ob sich Mordmerkmale begründen lassen. Totschlag ist mit Freiheitsstrafe von fünf bis zu 15 Jahren, Mord oder Totschlag im besonders schweren Fall mit lebenslanger Freiheitsstrafe, bedroht.

 

Um den Tathergang genau zu rekonstruieren, werden weiterhin Zeugen gesucht, die am 15. April insbesondere zwischen 21.15 Uhr und 22.30 Uhr für den Fall möglicherwiese bedeutsame Personen- und Fahrzeugbewegungen im Bereich Melanchthonstraße, Lutherstraße, Reichertstraße, Jauernicker Straße und Sattigstraße gesehen haben. Vier Zeugen, Fahrgäste der Buslinien B und N der Görlitzer Verkehrsbetriebe, nach denen ab 22. Mai mit veröffentlichten Abbildungen gefahndet wurde, sind der Polizei inzwischen bekannt.

 

Die Auslobung von 7.000 Euro für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und zur rechtskräftigen Verurteilung des Tatverdächtigen führen, gilt fort. Wer Hinweise gegeben kann, wendet sich an die Polizeidirektion Görlitz unter der Telefonnummer 03581/468 5000 oder schriftlich an die Emailadresse emk.kpi.pd-gr@polizei.sachsen.de.


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