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Sicherheit im Bahnhof Görlitz: Stadt und Bahn wollen koordinierter kontrollieren

Görlitz. Die Stadt Görlitz und die Deutsche Bahn haben eine gemeinsame Sicherheitsvereinbarung für den Bahnhof unterzeichnet. Videoüberwachung kommt vorerst nicht.
Die Deutsche Bahn und die Stadt Görlitz wollen gemeinsam im und um den Bahnhof mehr Präsenz zeigen, um Diebstähle, Verunreinigungen und Sachbeschädigungen zu verhindern.

Die Deutsche Bahn und die Stadt Görlitz wollen gemeinsam im und um den Bahnhof mehr Präsenz zeigen, um Diebstähle, Verunreinigungen und Sachbeschädigungen zu verhindern.

Bild: T. Keil

Dass es im Görlitzer Bahnhof immer wieder Probleme vor allem mit Vandalismus aber auch mit Diebstahl gibt, räumt Bahnhofsmanager Heiko Klaffenbach ein. Der Bahnhof in der Neißestadt steche dabei nicht heraus, andernorts sei die Zahl der Fälle ähnlich. Sieben bis zehn Mal pro Monat wird Vandalismus oder Diebstahl im Gebäude selbst oder im Bahnhofsumfeld gemeldet, schätzt er. Dabei zeigt sich schon eine Krux beim Thema Ordnung und Sicherheit. Denn für das Bahnhofsgebäude sind DB-Sicherheit und Bundespolizei zuständig, fürs Umfeld aber das Ordnungsamt der Stadt und die Landespolizei.

 

»Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit allen Behörden zusammen«, sagt Klaffenbach. Auch gemeinsame Streifen gibt es bereits. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten soll jetzt nochmal intensiviert und besser abgestimmt werden. Dazu haben die Stadt und die Deutsche Bahn am 12. Dezember eine Vereinbarung über eine Sicherheits- und Ordnungspartnerschaft für den Bahnhof unterschrieben. Ziel ist es, alle Beteiligten untereinander noch besser zu vernetzen und sich besser abzustimmen.

 

Auch vor der Unterzeichnung ist natürlich beispielsweise das Ordnungsamt nicht mit Scheuklappen durch den Bahnhof gelaufen. Aber durch eine gezielte Abstimmung untereinander lässt sich die Präsenz in und um den Bahnhof erhöhen. Das wollen DB Sicherheit und Ordnungsamt jetzt angehen. Bei schwerwiegenden Verstößen werden, wie auch in der Vergangenheit, die Landes- und Bundespolizei hinzugezogen. Turnusmäßig wollen die Ordnungspartner außerdem die Erfahrungen auswerten, um Schlussfolgerungen für weitere Maßnahmen abzuleiten.

 

»Wir könnten es uns als Stadt leicht machen und sagen, wir sind im Bahnhof nicht zuständig. Aber so funktioniert es eben nicht«, sagt der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu. Die Bevölkerung interessiere es nicht, wer zuständig ist. Sie erwarte, dass Ordnung und Sicherheit herrschen.

 

Vorerst keine Kameras

 

Im Raum steht auch die Frage der Videoüberwachung. Die könnte in einigen Jahren Thema werden, aktuell aber muss man auf andere Maßnahmen zurückgreifen. Denn mal eben Kameras anbringen funktioniert nicht. »Es gibt in Deutschland klare Gesetze und Herangehensweisen beim Thema Videoüberwachung in öffentlichen Gebäuden«, sagt Bahnhofsmanager Heiko Klaffenbach. Es braucht eine genaue Prüfung und Planung, um alles datenschutzrechtlich sauber zu gestalten. Das soll im Zuge der Planungen zur Sanierung des Empfangsgebäudes geschehen, also erst in einigen Jahren.


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