

Am 22. Juni wird in Niesky ein besonderes Fest gefeiert: Das traditionelle ökumenische Sommerfest der evangelischen Kirchengemeinde und der Brüdergemeine bekommt in diesem Jahr einen dritten Partner - die katholische Gemeinde St. Josef ist erstmals mit dabei. Der Grund: Alle drei Kirchen feiern 2025 ein Jubiläum. Die Brüdergemeine blickt auf 150 Jahre ihres Kirchgebäudes zurück, die evangelische Christuskirche wird 125 Jahre alt, und die katholische Josefskirche feiert ihr 90-jähriges Bestehen. Ein zufälliges Zusammentreffen der Jahreszahlen - und ein willkommener Anlass, das gemeinsame Sommerfest als Geburtstagsfest zu gestalten.
Beginn ist 14 Uhr mit einem Familiengottesdienst in der Christuskirche. Anschließend zieht die Festgemeinschaft durch die Stadt zur katholischen Kirche - eine kleine ökumenische Wanderung mit symbolischer Kraft. Dort wird die Gemeinde St. Josef bereits mit einem Bläserchor warten. Die Katholiken feiern am selben Tag Fronleichnam und schließen sich danach dem gemeinsamen Festzug an. Ziel der Wanderung ist der Zinzendorfplatz. Dort wird vor der Kirche der Brüdergemeine eine große Geburtstagstafel aufgebaut - mit weiß gedeckten Tischen, Kaffee, Kuchen und Begegnung für alle Generationen.
Zwischen 16 und 18 Uhr entsteht auf dem Platz ein lebendiger Ort des Austauschs. Es wird gesungen, miteinander gesprochen, Kinder finden parallel Spiel und Spaß im Pfarrgarten - mit Ponyreiten, Hüpfburg und weiteren Angeboten. Das Sommerfest richtet sich nicht nur an die Mitglieder der drei beteiligten Gemeinden, sondern an die ganze Stadt und ihre Gäste. »Laufpublikum ist herzlich eingeladen, einfach dazuzukommen und mitzufeiern«, sagt Pfarrer Janis Kriegel von der evangelischen Kirchengemeinde.
Das Organisationsteam besteht aus zahlreichen Ehrenamtlichen - eine Gruppe kümmerte sich um die Tafel, eine andere um das Kinderprogramm, weitere haben den Ablauf des Gottesdienstes geplant. »Viele Köpfe haben mitgedacht«, so Kriegel. Um 18 Uhr ist ein gemeinsamer Abschluss geplant, musikalisch begleitet von den Bläsern. Sicher ist: Das »Niesky-Lied«, das traditionell bei gemeinsamen Feiern erklingt, wird wieder gesungen.
Pfarrer Janis Kriegel ist seit 2015 in Niesky, seine erste Pfarrstelle. »Zunächst war ich für zwei Jahre entsandt, aber wir haben uns schnell entschieden, dass wir gemeinsam weitermachen wollen«, erzählt er. Offiziell bleibt er bis 2027, was danach kommt, sei offen - »aber ich kann mir gut vorstellen, hierzubleiben.« Die Stadt mit rund 9.000 Einwohnern ist für ihn und seine Familie längst Heimat geworden.
Neben Kriegel sind Pfarrer Norbert Joklitschke für die katholische Gemeinde und Gemeinhelferin Christine Piech für die Brüdergemeine die weiteren Gastgeber des Sommerfestes. Gemeinsam wollen sie ein Zeichen setzen - für gelebte Ökumene, gemeinsames Erinnern und das Miteinander in Niesky.