

„Die Waldorfschule zieht um!“ war auf den bunten Schildern zu lesen, die zwischen den Fackeln und Laternen auf der Berliner Straße zu sehen waren. Die über 150 Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrer und Freunde der Freien Waldorfschule zogen vergangene Woche in einem „Lichterzug“ vom aktuellen Schulgebäude in der Konsulstraße 23 zum ehemaligen Güterbahnhof. Dort wartete zwischen lodernden Schwedenfeuern bereits ein Vertreter der Deutschen Bahn AG mit einem großen goldenen Schlüssel, den er den Vertretern der Schulgemeinschaft überreichte. 2020 will die die Schule in die dann ausgebauten Hallen ziehen, um endlich genug Platz zu haben. Denn Waldorfschulen (in Deutschland gibt es mittlerweile über 200, und über 1000 weltweit) brauchen Platz für ihr pädagogisches Konzept. Schulgarten, Holzwerkstätten, Näh- und Handarbeitsraum, Räume für Theater, Musik und das besondere Bewegungs-Fach Eurythmie, eigene Förderräume für die heilpädagogischen Kinder (in Görlitz wird inklusiv unterrichtet), Naturwissenschaft und Kunst für die Oberstufe, all das passt nicht mehr ins aktuelle Schulhaus hinein. Gestartet war die Schule in Zodel. Im Sommer 2016 erfolgte dann der Umzug in die Konsulstraße, bereits mit der Perspektive, den Güterbahnhof als finalen Schulstandort zu erwerben. Es galt bis hierher einige Hürden zu überwinden, schließlich musste nicht nur die Baugenehmigung beantragt, sondern auch die Finanzierung gesichert werden. Die Waldorfschule fand aber breite Unterstützung und durch das von der EU geförderte Stadtentwicklungsprojekt „Brautwiesenbogen“ um den Güterbahnhof wird ein Teil der Sanierungskosten getragen. Die Baumaßnahmen sollen im April 2019 beginnen.