

Vor vier Jahren kaufte die Bäckerei Höfchen ein altes Bauernhaus, das direkt gegenüber der Filiale in Daubitz stand. Das Haus stand damals schon einige Zeit leer, war nicht mehr in gutem Zustand, auch das Grundstück war zugewachsen. Konstanze Jahn von der Bäckerei Höfchen nennt es liebevoll die „Dornröschen-Ruine“. Nach dem Kauf stand die Frage, was man mit dem Haus macht. Sanieren wäre zwar eine Möglichkeit gewesen, die allerdings sehr teuer und risikoreich gewesen wäre. Denn wer will so nahe an einer Bäckerei wohnen, an der jeden Morgen reger Betrieb herrscht, Lkw ankommen und wieder fahren und fleißig gebacken wird? „Wir haben auch mit einem Bauingenieur gsprochen. Die Sanierung wäre sehr teuer geworden“, sagt Bäckereichef Lothar Höfchen. Das Risiko, dann auf einem hübsch sanierten aber leerstehenden Haus sitzen zu bleiben, war zu groß. Also musste eine andere Idee her. Die kam schließlich: Was wäre, wenn aus dem Gelände ein Dorfplatz würde, auf dem sich die Bewohner treffen können. Auch Touristen könnten dort eine Pause einlegen, beispielsweise, wenn sie mit dem Fahrrad entlang des Wolfsradweges durch den Ort kommen. „Wir wollten als ortsansässiges Unternehmen etwas für den Ort tun“, so Höfchen. Also begann man in diesem Jahr mit dem Abriss des Bauernhauses und der Gestaltung des neuen Dorfplatzes. Das Haus sollte dabei aber nicht ganz vergessen werden. Deswegen wurden Teile bei der Gestaltung des Platzes wiederverwendet. Die als Dekoelemente verbauten Balken stammen aus dem Dachstuhl, eine den Platz begrenzende Mauer ist aus alten Ziegeln gebaut. Die alte Haustür wurde aufgearbeitet und hat ihren Weg in besagte Mauer gefunden. Auch eine alte Laube wurde gerettet. Sie wurde ebenfalls restauriert, bekam ihre ursprüngliche, grüne Farbe wieder und steht jetzt auf dem Platz. Was man insgesamt investiert hat, will Lothar Höfchen nicht verraten. Der Freistaat griff aber auf jeden Fall mit Fördermitteln unter die Arme. Während auf dem neuen Areal eine alte Linde erhalten wurde, fanden auch neue Bäume einen Platz. „Wir haben einige alte Apfelsorten gepflanzt“, sagt Konstanze Jahn. Die Daubitzer seien zu Anfang etwas skeptisch gewesen, auch weil sie nicht wussten, was genau auf dem Gelände passiert. Die Skepsis wich aber der Freude auf den neuen Dorfplatz. „Wir hoffen, dass sich der Platz vor allem im Sommer zu einem belebten Dorfzentrum entwickelt“, so Lothar Höfchen.