Mit einer Ideenwerkstatt will der neue Verein Perspektive Boxberg im September Bürger dazu einladen, die Zukunft der Gemeinde mitzugestallten. Daneben hat man schon einige Projekte angeschoben, unter anderem soll noch in diesem Jahr ein Bürgerbus fahren.
Es hat etwas gedauert, bis der im Dezember geründete Verein Perspektive Boxberg so richtig Fahrt aufnahm. Die Idee entstand schon vor über zwei Jahren bei einem Gewerbe- und Tourismusstammtisch. „Wir wollten damals einen Verein, der das Thema Tourismus am Bärwalder See aufgreift und entwickelt und damit auch die Verwaltung in diesem Bereich etwas entlastet“, sagt Vereinsmitglied Hendryk Balko. Bis zur Vereinsgründung im Dezember 2019 ging dann noch etwas Zeit ins Land, dann kam Corona und der Verein konnte im März nicht so loslegen, wie gedacht, musste die Ideenwerkstatt verschieben. Untätig waren die heute zwölf Mitglieder aber keineswegs.
In den vergangenen Monaten wurden mehrere Projekte angeschoben. Dazu gehört auch ein Bürgerbus für Boxberg. Der soll die flächengrößte Gemeinde im Landkreis Görlitz ein bisschen näher zusammenbringen. Geplant ist ein Bus, der alle Ortsteile anfährt und dann das Zentrum Boxbergs ansteuert. Dort hat man zwei Stunden Aufenthalt, kann beispielsweise einkaufen gehen oder Amtsgänge erledigen. „Wir arbeiten dazu mit dem DRK in Weißwasser zusammen“, erzählt Hendryk Balko. Die stellen einen 8-Sitzer zur Verfügung. Angedacht sind zunächst zehn Testfahrten, die zwei Euro pro Fahrgast für Hin- und Rückfahrt kosten. Danach soll analysiert werden, ob das Angebot angenommen wird und ob es sinnvoll ist, es dauerhaft anzubieten. Für die Pilotphase gab’s 5000 Euro aus dem Sächsischen Mitmachfonds. Als Starttermin visiert der Verein den 24. September an. Sicher ist das aber noch nicht, da noch Gespräche mit dem Landkreis laufen. Es könnte also passieren, dass der Bürgerbus erst später auf seine erste Tour startet. Auch die genauen Fahrtage und -zeiten stehen noch nicht fest. Sie werden aber rechtzeitig vor Start des Angebots bekanntgegeben.
Erste-Hilfe-Kids, Wegweiser und Schulgartenprojekt
An die Grundschule und die Kitas richtet sich ein weiteres Projekt, an dem der Verein aktuell arbeitet. Bei „Starke Helden – Die Erste-Hilfe-Kids“ sollen Kinder an das Thema Erste Hilfe herangeführt werden. Das fördert auch die sozialen Fähigkeiten und stärkt die Selbstwahrnehmung der Kinder. Aktuell befindet sich der Verein dazu noch in den Absprachen mit den Einrichtungen und der Gemeinde. Voraussichtlich wird das Projekt aber als Angebot nach dem Unterricht umgesetzt. Als Start peilt der Verein den Herbst dieses Jahres an, aktuell sucht man Sozialpädagogen und Erzieher, die sich mit dem Thema Erste Hilfe auskennen und es den Kindern näherbringen können. Auch für dieses Projekt gab es 5000 Euro aus dem Sächsischen Mitmachfonds.
Aus diesem Topf gab es für den Verein auch noch für ein drittes Anliegen eine Finanzspritze. Gemeinsam mit Handwerkern aus dem Ort sollen Schüler neue Wegweiser bauen, die rund um den Bärwalder See aufgestellt werden. „Das Hilft dem Tourismus und stärkt die Heimatverbundenheit“, sagt Hendryk Balko. Auch hier ist man noch in der Startphase des Projekts und derzeit mit der Organisation beschäftigt. Auch hier soll es nach Möglichkeit im Herbst losgehen.
Ein weiteres Projekt hat mit dem Thema Gärtnerei zu tun. „Wir haben in einer Kleingartensparte in Boxberg einen der Gärten gemietet“, erzählt der Vereinsvorstand. Den übernimmt die Freie Oberschule als Schulgarten. Die Idee dahinter: Die Schüler lernen so verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln und halten gleichzeitig den Garten auf Vordermann.
Ideenwerkstatt
- Der Verein lädt am 2. September zu einer Ideenwerkstatt im Dorfgemeinschaftshaus in Boxberg ein.
- Dort will man den Boxbergerinnen und Boxbergern die Möglichkeit zu geben, eigene Ideen für die Entwicklung der Gemeinde einzubringen. Auf dem Themenplan stehen unter anderem der Strukturwandel und die bessere Vernetzung der vielen Ortsteile.
- Beginnen wird die Ideenwerkstatt um 18 Uhr.
Auch in Rothenburg wird derzeit daran gearbeitet, einen Bürgerbus zu intsallieren. Hier ist der Start allerdings frühestens Anfang 2021 geplant.