Tony Keil

Löbau nimmt Energieverbrauch unter die Lupe

Löbau. Die Stadt Löbau will ein Energiemanagement aufbauen und damit den eigenen Verbrauch senken. Dafür gibt’s Fördermittel vom Bund.

In dem Projekt geht es darum, den Energieverbrauch dauerhaft zu senken.

In dem Projekt geht es darum, den Energieverbrauch dauerhaft zu senken.

Bild: T. Keil

Im Januar starteten 24 Kommunen in Sachsen den Aufbau eines eigenen Energiemanagements. In dem Projekt der Sächsischen Energieagentur sollen durch eigenes Personal Verbrauch, Kosten und CO2-Emissionen der kommunalen Gebäude betrachtet und reduziert werden. Mit dabei ist auch die Stadt Löbau, die dafür eigens einen Energiemanager eingestellt hat.

Gefördert wird das Projekt für drei Jahre durch den Bund bei einer Förderquote von 90 Prozent. Die Fördermittel fließen in die Personalkosten und benötigte Software und Messtechnik. Für Investitionen, beispielsweise in energieeffizientere Technik, sind sie nicht vorgesehen. Ziel ist es, durch gezielte Steuerung den Energieverbrauch zu senken, Anlagen zu optimieren und damit Kosten zu reduzieren. »Und das nicht nur für die geförderten drei Jahre, sondern auf Dauer«, sagt Albrecht Gubsch. Zwar sei die Kostensteigerung für die Stadt im vergangenen Jahr noch überschaubar gewesen, da es in vielen Bereichen langfristige Verträge gebe, so der Oberbürgermeister. Aber beispielsweise Heizöl und Diesel hätten schon Sorgen bereitet.

Das größte Einsparpotenzial sieht die Verwaltung bei den Hausverbräuchen, also hauptsächlich bei Heizung, Elektrizität und Gas. »Darauf konzentrieren wir uns zunächst, parallel werden alle Verbräuche derzeit in einem speziellen Programm erfasst«, so Albrecht Gubsch. Dadurch erhält man Verbrauchsverläufe. Überhaupt gehe es zunächst darum, aussagefähige Datengrundlagen zu bekommen, um dann Einsparungen planen und danach auch nachweisen zu können. Insgesamt, so schätzt es der OB ein, wird das eine Aufgabe, die über die drei Jahre Förderzeitraum hinausgehen wird.

 

Weiterbildung für Mitarbeiter

Fachlich werden die Städte und Gemeinden von externen Energieberatern und der Sächsischen Energieagentur begleitet. In den ersten Monaten übernimmt die Agentur zudem eine Schulung kommunaler Mitarbeiter. Nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung können sich die Teilnehmenden »Energiemanager kommunal« oder »Energietechniker kommunal« nennen. »Wichtig für den Projekterfolg ist die Unterstützung von allen Seiten. Unabdingbar für das Projekt ist die volle Befürwortung der Bürgermeister und Amtsleiter und ohne ein Mittun der Hausmeister und destechnischen Betriebspersonals sind Einsparungen oft nicht möglich«, heißt es von der Sächsischen Energieagentur. Aber auch die Nutzer der Gebäude hätten hohen Einfluss. Die jahrelangen Erfahrungen bereits aktiver Kommunen zeige, dass Lehrer, Schüler und Verwaltungsmitarbeiter mit ihrem Verhalten große Wirkung auf den Energieverbrauch der Gebäude haben.

Neben Löbau nehmen aus dem Landkreis Görlitz auch Hähnichen, Horka, Kodersdorf, Neißeaue und Rothenburg an dem Projekt teil.


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