Die Abstimmungen und Verhandlungen mit den Krankenkassen sind abgeschlossen, die erste Kooperationsvereinbarung mit der AOK Plus unterschrieben. Die Landkreisverwaltung hat vergangene Woche ihr Konzept für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) vorgestellt.
„Prävention und Gesundheitsförderung sollen dort greifen, wo Menschen leben, lernen und arbeiten“ schreibt das Gesundheitsministerium zum Präventionsgesetz. Dieser Aufgabe hat sich auch die Landkreisverwaltung gestellt und in den vergangenen Jahren ein Betriebliches Gesundheitsmanagement auf die Beine gestellt. Das Konzept stellte die Kreisverwaltung vergangene Woche in Görlitz vor. Bei dem Termin wurde auch eine erste Kooperationsvereinbarung mit der AOK Plus unterschrieben. . „Ein Grund, warum uns das BGM so wichtig ist, ist die Wertschätzung der vorhandenen Mitarbeiter“, erklärte der Personalratsvorsitzende Jens Hertel. Der Personalrat hatte sich von Beginn an in die Planungen mit eingebracht. „Es ist kein fertiges Konzept, sondern etwas, dass sich entwickeln muss. Wir sind momentan in der Netzwerkarbeit und suchen Mitarbeiter, die uns unterstützen und sich einbringen“, erklärt Jens Hertel.
Chip analysiert Sitzverhalten
Ein häufig auftretendes Problem für Menschen, die am Schreibtisch arbeiten, sind Rückenschmerzen. Um dem entgegenzuwirken, setzt man im Landratsamt auf verschiedene Ideen. So sollen verschiedene Kurse angeboten und außerdem in der Verwaltung Räume bereitgestellt werden. So können beispielweise Sportkurse direkt im Haus durchgeführt werden. Außerdem soll bei Mitarbeitern, die schon Probleme haben, eine genaue Diagnostik am Arbeitsplatz durchgeführt werden (natürlich nur mit dem Einverständnis der Mitarbeiter). So kann die Ergonomie gesteigert werden. Das soll unter anderem auch über einen Chip im Stuhl funktionieren, der die Sitzposition und Dauer misst und dem Nutzer die Ergebnisse aufs Handy liefert. Dort steht dann auch mal der Hinweis, kurz aufzustehen und sich zu bewegen. „Unser Ziel ist die E-Akte. Das verstärkt aber nochmal die Demobilisierung am Arbeitsplatz“, sagt Amtsarzt Christoph Ziesch.
Gestiegen ist in den vergangenen Jahren auch die psychische Belastung der Mitarbeiter. „Stress und Anspannung in der Bevölkerung haben zugenommen. Das bekommen natürlich auch unsere Mitarbeiter zu spüren“, sagt Landrat Bernd Lange. Hier sei es vor allem wichtig, früh zu erkennen, dass jemand ein Problem hat, um dann entsprechend helfen zu können. „Wir haben uns deshalb intensiv mit der Führungskräftequalifizierung beschäftigt“, so Lange.
Um das BGM zu entwickeln, wurde in der Kreisverwaltung eine Arbeitsgruppe gegründet. Der gehören Vertreter des Gesundheitsamtes, des Personalamtes, der Arbeitssicherheit und des Personalrates an. Der Landkreis Görlitz arbeitet außerdem im Rahmen des neuen Präventionsgesetzes zu gesundheitsfördernden Themen in einer regionalen Arbeitsgemeinschaft mit allen Krankenkassen zusammen.