Kreisarchiv hatte alle Hände voll zu tun
Die dabei massenhaft anfallenden Akten, Pläne und Röntgenunterlagen wurden zunächst begutachtet und bewertet, bevor über den weiteren Fortgang entschieden werden konnte. Ein Großteil der Akten unterlag noch der Aufbewahrungsfrist und wurde demnach ins Zwischenarchiv Zittau integriert. Das bescherte dem Archivstandort Hochwaldstraße 29 einen Zuwachs von 67 laufenden Metern (lfdm). Von den Mitarbeiterinnen des Zwischenarchivs musste damit über ein Drittel mehr an Akten als in einem „Normaljahr“ eingearbeitet werden. Auf Grund der Praxis in der Vergangenheit, Röntgenunterlagen im Endarchiv für mindestens 30 Jahre aufzubewahren, übernahm das Archiv Tetzner-Straße vom Gesundheitsamt etwa 20 lfdm Röntgenunterlagen des Kreises Löbau aus den Jahren 1990-1994. Hinzu kamen vier Schränke mit Kartenmaterial des Gutachterausschusses (Reichsbodenschätzung, bzw. Kaufpreissammlungen der Altkreise). Beide außerplanmäßige Übernahmen wurden in separaten Räumen im Archiv untergebracht, um den normalen Arbeitsablauf in den Magazinen nicht zu beeinträchtigen. Außerdem übernahm das Endarchiv Zittau regulär etwa 12,5 bis 14 lfdm Schriftgut des Jahres 2015 vom Zwischenarchiv. Auch hier muss ein Aufwuchs im Vergleich zu 2014 um rund ein Drittel konstatiert werden. Grund ist vor allem die steigende Anzahl und der wachsende Umfang der Sozialhilfeakten. Am Standort Niesky wurden regulär ca. 190 lfdm Akten von den Fachämtern übernommen und eingearbeitet, in etwa ebenso viel wurde kassiert, das heißt, aus den Beständen entfernt. Interessant ist der Umstand, dass die Nutzung durch Externe für die Standorte Archiv Niesky und Archiv Zittau ganz ähnlich ist: Während in Niesky insgesamt 360 Anfragen eingingen (dav. 90 zur Direktnutzung und 270 schriftlich), waren es im Endarchiv Zittau insgesamt 365 Anfragen (dav. 54 Direktnutzungen und 311 schriftlich). Hauptnutzer an allen Archivstandorten des Kreisarchivs bleiben allerdings die Fachämter des Landratsamtes Görlitz. In Zittau wurden 1.223 Akten an die Ämter ausgeliehen (davon 104 aus dem Endarchiv), in Niesky waren es 1.060 Akten. Insbesondere Jugendamt, Bauaufsichtsamt und Gesundheitsamt fordern regelmäßig Akten an und bekommen diese meist umgehend zugesandt.