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Klinikum Görlitz hilft kranken Kinderseelen

Zwei stationäre und zwei tagesklinische Plätze stehen seit kurzem im Klinikum Görlitz für die Behandlung von Kindern mit psychosomatischen Erkrankungen zur Verfügung. Darüber informiert die Städtisches Klinikum Görlitz gGmbH.

„Der Bedarf ist groß. Immer mehr Kinder kommen mit dem wachsenden Druck in der Schule, im Umfeld oder im Elternhaus nicht mehr zurecht“, sagt Oberärztin Katrin Laban. Sie ist in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Städtischen Klinikum Görlitz für diesen Bereich zuständig. Die Patienten im Alter von sechs bis 18 Jahren würden an Kopf-, Bauchschmerzen ohne organische Ursachen, an Essstörungen, Schwindel, Tics, Zwängen oder einem Leistungsknick in der Schule leiden.

„Ihre körperlichen Beschwerden sind Ausdruck von seelischen Belastungen“, sagt Katrin Laban.
Wenn die Beschwerden den Alltag nicht mehr lebbar machen, könne eine psychosomatische Behandlung helfen. Die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kinderärzten sei hierbei sehr wichtig. Gemeinsam mit ihnen, den Eltern und dem Kind könne eine optimale Therapie ausgewählt werden. Zunächst würden organische Ursachen der Beschwerden über die verschiedenen Fachbereiche im Klinikum ausgeschlossen werden. Es folge eine psychiatrisch-psychologische Diagnostik und anschließend würden die Therapiepläne individuell für jeden Patienten erstellt werden. Sie beinhalten Einzel- und Gruppenpsychotherapie,  Musik-, Kunst-, Körper-,  Bewegungs- und Ergotherapie, heißt es. Auf der Station betreue ein Team aus Kinderärzten, Psychotherapeuten, Ergo- und Physiotherapeuten, Lehrern und Kinderkrankenschwestern die Kinder. Die Eltern oder nahen Bezugspersonen würden durch regelmäßige Gespräche mit in den Therapieprozess einbezogen. Auch eine Familientherapie könne individuell angeboten werden. Die Behandlung dauere zirka acht Wochen. Ziel sei, dass die Kinder ihren Alltag wieder gut meistern können. Die Wartezeiten seien leider lang, die nächste Kinderpsychosomatik gebe es in Großschweidnitz und dann in Dresden.
„Sobald unser Frauen-Mutter-Kindzentrum fertig ist, hoffen wir, noch weitere Plätze für die Betreuung anbieten zu können“, sagt Katrin Laban.


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