

In der vergangenen Nacht kam es an einem Mehrfamilienhaus in Zittau kurz vor Mitternacht zu einer Sprengstoffexplosion. Wie das Landeskriminalamt mitteilt, werde „die genaue Ursache derzeit geklärt“. Unbekannte Täter hatten offenbar Sprengkörper gezündet. Bei der Detonation entstand erheblicher Sachschaden, unter anderem gingen mehrere Scheiben zu Bruch. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Da in dem Haus auch die Linkenpolitikerin Ramona Gehring wohnt, könnte es sich um eine politisch motivierte Tat handeln. Die betroffene Stadträtin Ramona Gehring erklärt: „Ich bin zutiefst über den Anschlag erschüttert. Nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass kein Mensch verletzt wurde. Ich lasse mich jedoch auch dadurch nicht einschüchtern und werde weiterhin für Mitmenschlichkeit und eine tolerante Gesellschaft eintreten“. Die noch amtierende Stadträtin in Zittau hat bei der Wahl im Mai dieses Jahres nicht erneut kandidiert. Da sich der neue Stadtrat jedoch nicht konstituiert hat, ist sie noch im Amt. Zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Anschlags befanden sich Personen in der Wohnung, darunter auch das Enkelkind der Stadträtin, dem glücklicherweise nichts passiert ist, obwohl sich das Kind in einem der betroffenen Räume aufhielt. Der Vorsitzende der Linken im Stadtrat Zittau, Jens Hentschel-Thöricht: „Bei allen politischen Unterschieden ist Gewalt kein Mittel und scharf zu verurteilen. Es zeigt jedoch auch das politische Klima in diesem Land, welches durch Hetze und Hass immer weiter verschärft wird. Es gilt von allen demokratischen Kräften dem entschieden entgegenzutreten.“