

Das abnehmbare Dach zeugt von seiner früheren Bestimmung: Der Bus, der aktuell in einer Halle auf dem Telux-Gelände umgebaut wird, gondelte eins Touristen bei Stadtrundfahrten durch Berlin. Jetzt wird er zum rollenden Labor nebst Werkstatt umgebaut. Beim SKZ in Weißwasser hat man damit schon Erfahrung. Ein Doppelstockbus wurde in der Vergangenheit bereits mit maßgefertigten Möbeln und Technik vom 3D-Drucker über Laser-Cutter bis Virtual Reality ausgestattet. »Fabmobil« nennt sich dieser Bus, den das SKZ in Zusammenarbeit mit dem Fabmobil e.V. aus Dresden umgebaut hat. Ziel ist es, mit dem mobilen Labor eine Möglichkeit für Jugendliche aufs Land zu bringen, sich an Zukunftstechnik auszuprobieren. Der Bus enthält aber auch Werkstattequipment von der Bohrmaschine bis zum Lötkolben.
Das aktuelle Fahrzeug wird aber kein Fabmobil, wird also nicht in Ostsachsen unterwegs sein. Es geht nach der Fertigstellung nach Baden-Württemberg. Auftraggeber ist der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in Stuttgart. Der will Kinder und Jugendliche für Technik begeistern und erweitert mit dem rollenden Labor sein Angebot. »Der VDI ist bei der Online-Recherche aufs Fabmobil gestoßen und hat dann Kontakt zum Dresdner Verein aufgenommen«, sagt Sebastian Krüger vom SKZ. So landete der Auftrag für den Ausbau in Weißwasser. Im Frühjahr rollte das Fahrzeug aufs Telux-Gelände. Dann hieß es, unnötige Ausstattung raus, Maßband schwingen und alles nach den Wünschen des Auftraggebers konzipieren. Die Möbel werden als Modell in 3D gerendert und die Teile dann per CNC-Fräse hergestellt. Dabei einfach die alten Pläne vom Fabmobil aus der Schublade zu holen, funktioniert nicht. »Die Erfahrung, die wir bei der Ausstattung des Fabmobils sammeln konnten, hilft hier natürlich. Aber letztlich ist es ein neues Projekt, alles muss komplett neu konzipiert werden«, so Krüger. Auch die technische Ausstattung wird nach den Wünschen des VDI verbaut.
In den vergangenen zwei Monaten haben drei Personen jede Woche vier Arbeitstage in den Bus gesteckt. In dieser Woche befand sich das Projekt für das SKZ in der finalen Phase. Denn Ende kommender Woche macht sich der Bus auf den Weg zum Folierer. Und das nächste Projekt rollt gewissermaßen schon auf Weißwasser zu. »Anfang kommenden Jahres werden wir ein Kulturmobil für den Raum Mittel- und Westsachsen konzipieren und bauen«, sagt Sebastian Krüger. Aktuell laufen noch letzte Gespräche zu dem Projekt.