

Aufgerufen zu dem Protest hatten vier Unternehmer aus dem Landkreis. »Die Preise für Rohstoffe, Strom, Erdgas und Heizöl steigen in einem Ausmaß wie wir es noch nie erlebt haben. Das betrifft nicht nur uns – sondern auch unsere Lieferanten und unsere Kunden. Auch andere Kosten steigen massiv und diese Kostensteigerungen sind in keinster Weise auch nur annähernd auf unsere Produkte und Dienstleistungen umlegbar«, hieß es in einer Pressemitteilung. Man wolle daher mit einer »echten Handwerker-, Unternehmer- und Mitarbeiterdemonstration« auf die Probleme aufmerksam machen, denn die »Bundespolitik stellt uns Unternehmer vor nicht lösbare Aufgaben.«
Unterstützung gab es schon vorab auch von Lokalpolitikern. So sage etwa Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker: »Das ist ein völlig berechtigter Hilferuf aus zahlreichen Branchen. Ich begrüße sehr, dass die Unternehmen ein Zeichen setzen wollen, aber sich dabei deutlich vom parteipolitischen Streit wie auch verfassungsfeindlichen Protesten abgrenzen.« Auch Landrat Dr. Stephan Meyer zeigte Verständnis. Der Lkw- und Autokorso sei ein legitimes Mittel, um sich in einer Demokratie zu äußern und ein deutliches Zeichen zu setzen.
Insgesamt beteiligten sich am 13. Oktober nach Angaben der Polizei 696 Fahrzeuge. In Zittau waren es 218 Teilnehmer, in Eibau 157, in Kittlitz 193 und in Strahwalde 128. Die Aufteilung auf mehrere Standorte war erfolgt, um die Verkehrsbehinderung so gering wie möglich zu halten. Einigen Fahrzeugen wurde die Teilnahme verwehrt. Die Organisatoren hatten im Vorfeld explizit dazu aufgerufen, sich »ohne politische Bekenntnisse, ohne Bezug auf Parteien, ohne Parteifahnen« zu beteiligen. Daran hielt sich aber nicht jeder. In Zittau wurde ein SUV mit Bootsanhänger und politischen Sprüchen darauf abgewiesen. In Strahwalde verwehrten die Versammlungsanmelder mit Unterstützung der Polizei drei Fahrzeugen die Teilnahme, da sie Banner mit Bezug zu Russland dabeihatten.