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ADFC zeigt Nachholbedarf auf

Görlitz. 52 Prozent der Befragten in Görlitz fühlen sich gestresst, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. Sogar 76 Prozent sehen sich im Straßenverkehr auf dem Rad gefährdet. Dies zeigt der Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs.
Der Fahrradklima-Test ist die größte Umfrage zum Fahrradklima weltweit und wird seit 2012 alle zwei Jahre vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) durchgeführt.

Der Fahrradklima-Test ist die größte Umfrage zum Fahrradklima weltweit und wird seit 2012 alle zwei Jahre vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) durchgeführt.

Bild: Pixabay

Neben dem Stresslevel und dem Sicherheitsgefühl beim Radfahren weisen die Ergebnisse der ADFC-Studie auf weitere Probleme beim Radverkehr in Görlitz hin. Drei Viertel der Befragten in Görlitz empfindet das Fahren im Mischverkehr mit Autos als nicht sicher. 74 Prozent berichten von regelmäßigen Konflikten mit Autos. Gut zwei Drittel bemängeln außerdem, dass die Stadt in jüngster Zeit zu wenig für sicheres Radfahren getan hat. 68 Prozent der Befragten kritisieren die Oberflächenqualität der Radwege, 81 Prozent die Wegeführung des Radverkehrs an Baustellen und 92 Prozent sehen im Fahrraddiebstahl ein Problem. Unter den 46 sächsischen Städten im Fahrradklima-Test erreicht Görlitz Platz 21.

 

Peter Schellin, Sprecher des ADFC Görlitz: »Die hohe Teilnehmerzahl zeigt, dass das Radfahren in Görlitz ein viel beachtetes Thema ist. Nach wie vor existieren Problemstellen, die sich in der Befragung auch niederschlagen. Einige sind auf unserer Webseite www.adfc-goerlitz.de konkret aufgeführt. Aber auch viele Verbesserungen für den Radverkehr wurden im Rahmen der Umsetzung der Radverkehrskonzeption der Stadt Görlitz in den letzten Jahren bereits realisiert. Die hohe Diebstahlquote bleibt ein ständiger Schwerpunkt, weshalb auch wir als ADFC Görlitz uns aktiv bei der gegenwärtig laufenden Planung neuer, sicherer Fahrradabstellanlagen im Stadtgebiet einbringen wollen und dazu Hinweise für neue Standorte sammeln.«

 

Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen, betont den dringenden Handlungsbedarf in der Stadt: »Immer mehr Menschen wollen ihre Wege im Alltag mit Bewegung an der frischen Luft verbinden. Für Städte und Gemeinden ist es eine riesengroße Chance, wenn mehr Menschen ihre Wege mit dem Rad zurücklegen. Görlitz hat erste wichtige Schritte in die richtige Richtung unternommen, doch der Fahrradklima-Test zeigt auch, dass bei der Qualität der Radwege noch etwas passieren muss und die Befragten sich mehr Engagement für den Radverkehr seitens der Stadt wünschen.«

 

Besser als im sächsischen Durchschnitt bewerten die Befragten in Görlitz die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung. Während das in Görlitz 87 Prozent der Befragten positiv bewerten, sind mit der Öffnung von Einbahnstraßen in sächsischen Städten durchschnittlich nur 53 Prozent zufrieden. Auch geben Befragten in Görlitz überdurchschnittlich häufig (73 Prozent) an, dass sie mit dem Rad zügig in der Stadt an ihre Ziele kommen. Überdurchschnittlich positiv bewerten die Studienteilnehmer in Görlitz auch die Abstellanlagen für Fahrräder an Bahnhöfen (Görlitz: 57 Prozent, Sachsen: 27 Prozent positive Bewertungen).


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