Smarter Verkehr in Hoyerswerda
Das gemeinsame Projekt der TU Dresden und der Stadt Hoyerswerda hat mit dem Reallabor einen weiteren Schritt für die Mobilitätsplanung der Zukunft gestartet. Dazu wird für eine kurze Zeit die Kreuzung Claus-von-Stauffenberg-Straße und Maria-Grollmuß-Straße mit 21 Kamerasystemen ausgestattet.
Die Daten der temporären Testmessung werden an der TU Dresden verarbeitet und dienen dann dazu, die eigentlichen Messungen, die von September 2026 bis Ende 2029 andauern, vorzubereiten.
Sicherer Verkehr
»Man weiß, was in der Stadt verkehrstechnisch los«, fasst Professorin Regine Gerike das Projekt ganz einfach zusammen. Fragen – zum Beispiel wie fließt der Verkehr, wo kommt es oft zu Unfällen oder wie effektiv ist die Ampelschaltung in der Stadt – können automatisiert erfasst, verarbeitet und in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden. Sogar ein optimales Parkplatzmanagement ist mit der Mobilitätsplanung möglich. »Um dies alles zu realisieren, braucht man Daten«, stellt die Professorin für Mobilitätssystemplanung pragmatisch fest. Diese Daten sollen unter anderem auch im Smart Mobility Lab (SML), das auf einem circa 38.000 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbegebiet Schwarzkollm/Laubusch entsteht, genutzt werden. Die Realisierung erfolgt bis Ende 2026. Beim SML tritt die TU Dresden als Bauherrin auf.
Daten mit Mehrwert
Neben der TU Dresden und der Stadt Hoyerswerda ist als Praxispartner die Platomo GmbH dabei. Das junge Team aus Verkehrsingenieuren und Informatikern ist Spezialist für Verkehrsanalysen. »Wir sind in circa 30 Städten mit 300 Messstellen unterwegs und haben bis zu 15.000 Stunden Verkehrsanalysen ausgewertet«, so Geschäftsführer Michael Heilig. Im speziellen Fall der Verkehrsanalyse in Hoyerswerda wird eine Eigenentwicklung der Firma mit der Bezeichnung OpenTrafficCam angewendet. Das System eignet sich für Kurzzeitzählungen an Knotenpunkten und Querschnitten. Die flexible Anpassung ermöglicht die Nutzung von der Kamera bis zur Datenvisualisierung oder die Auswahl einzelner Module. Dabei entspricht der Datenschutz höchsten Anforderungen. »Menschen und deren Gesichter und Fahrzeuge sind nur unscharf abgebildet«, stellt der Geschäftsführer klar.
Für jeden offen
Die Stadt Hoyerswerda ist am Projekt mit dem Aufbau des Mitmachlabors auf der Dietrich-Bonhoeffer-Straße beteiligt, welches als Informations- und Begegnungsort für das Projekt und weitere Projekte der Zukunftsforschung in und um Hoyerswerda den Bürgerinnen und Bürgern offensteht. Das gesamte Smart Mobility Lab, von dem das Verkehrsanalyse-Projekt in Hoyerswerda ein Teil ist, hat einen finanziellen Umfang von 1,8 Millionen Euro. Davon kommen 80 Prozent aus dem entsprechenden Bundesministerium.

Bauarbeiten am Bahnhof dauern ein Jahr länger

Invasiv und doch irre niedlich

Zwei Ringe für den Storchennachwuchs
