Silke Richter

Symbolische Schlüssellochgeschichten gesucht

Hoyerswerda. Der Lebendige Adventskalender Altstadt sitzt in den Startlöchern und wird, wie bisher, als eigene Aktion weitergeführt.
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Symbolische Schlüsselgeschichten sind das Rahmenprogramm für den traditionellen lebendigen Adventskalender von Diakon Torsten Vogel.

Symbolische Schlüsselgeschichten sind das Rahmenprogramm für den traditionellen lebendigen Adventskalender von Diakon Torsten Vogel.

Foto: Silke Richter

Im vergangenen Jahr feierte der lebendige Adventskalender von Organisator Torsten Vogel sein 20-jähriges Jubiläum. Zwei Jahrzehnte, die der Kalender-Vater als eine »sehr lange Tradition mit einem gewachsenen Miteinander von Akteuren und Teilnehmern« beschreibt, verbunden mit lieb und vertraut gewordenen verlässlichen Orten der Begegnung, wie der Johanneskirche.

Die Adventabende beginnen stets an dem evangelischen Gotteshaus, bevor sich die Gruppe zur ältesten Fleischerei Sachsens von Familie Frank Sinapius begibt. In deren Schaufenster wächst die Weihnachtskrippe schrittweise mit ihren Figuren bis zur ihrer optischen Vollendung. Das Besondere daran: Jeden Abend darf ein Kind eine Figur mit nach Hause nehmen und ihr über Nacht eine Heimat geben, bevor sie wieder zurück ins Schaufenster wandert.

 

An der Tradition wird festgehalten

Eine lebendige Tradition, die Torsten Vogel in ihrer ursprünglichen Art nicht aufgeben möchte. Nach reiflicher Überlegung und Abwägung von Für und Wider hält er deshalb auch weiterhin an seiner Vision fest.

Der Hintergrund zu seinen Gedanken: Im vergangenen Jahr wurde durch die Kulturfabrik der Lebendige Adventkalender HY Neustadt ins Leben gerufen. Der an Torsten Vogel herangetragene Vorschlag, beide Kalender zu einer gemeinsamen Aktion zu bündeln, ist für den Kalender-Vater aus oben genannten Gründen endgültig vom Tisch.

Der Diakon hat sich, so wie jedes Jahr, ein Rahmenprogramm für seine Aktion ausgedacht. Der 57-Jährige möchte symbolische Schlüssellochgeschichten in den Mittelpunkt rücken. Diese können lustig, ernst, nachdenklich, sinnlich oder auch traurig sein. Geschichten und Anekdoten, die beispielsweise im Verborgenen stattgefunden haben oder eben hinter fest verschlossenen Türen und nicht an die Öffentlichkeit sollten. So lasse sich mit Sicherheit beispielsweise etwas Spannendes über die ehemaligen Verwahrzellen in der Stadt berichten.

Und weil der Lebendige Adventskalender Altstadt auch immer die Besucher aktiv miteinbezieht, können die Teilnehmer gern selbst zu Stift und Papier greifen, um ihre Geschichten aufzuschreiben. Gern auch anonym. Vielleicht, so Torsten Vogel, entsteht daraus sogar ein kleines Buch.

Hinter dem Wort »vielleicht« verbirgt sich dabei auch immer die Möglichkeit, »den Dingen die Möglichkeit zu geben, sich räumlich und zeitlich entwickeln zu dürfen«. Und so darf man auch in diesem Jahr wieder sehr gespannt darauf sein, welche weiteren Geschichten und Ideen innerhalb der Aktion geschrieben und damit zum Leben erweckt werden.

Natürlich spielt beim Lebendigen Adventskalender auch, aber eben nicht nur, der religiöse Glaube eine Rolle. Verweist doch der Advent auf die Ankunft Jesu Christi, dessen Geburt Weihnachten gefeiert wird. Eine Zeit, in der das Warten, Ruhe, Geduld, Tugend und Besinnlichkeit eine große Rolle spielen sollten. Fernab von Hektik und Reizüberflutung. Zudem beginnt am ersten Advent sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche das neue Kirchenjahr.

 

Es sind noch freie Türchen zu vergeben

Wer den Adventskalender von Torsten Vogel mitgestalten möchte, kann sich gern bei dem Diakon melden. Es sind noch einige Türchen zu besetzen. Dafür braucht es auch nicht zwangsläufig einen bestehenden Veranstaltungsraum, Technik oder andere Dinge. »Es reicht auch schon eine Idee, die man umsetzen kann. Alle anderen organisatorischen Dinge können in einem Vorgespräch besprochen, geklärt und nach Möglichkeit auch zur Verfügung gestellt werden«, meint der Kalender-Vater.

Das erste Türchen öffnet sich am Freitag, 1. Dezember. Die Veranstaltungen finden von Montag bis Samstag jeweils um 18 Uhr statt. Treff ist um 17.50 Uhr an der Johanneskirche, bevor es zur Fleischerei Sinapius geht. Alles, was danach kommt, bleibt bis dato eine Überraschung.

 

Kontakt: Torsten Vogel, 0171/ 7243965, diakon.torsten.vogel@gmail.com


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