

Der Schiebock ist in Bischofswerda allgegenwärtig. An die 40 Exemplare werden es wohl sein, die in verschiedenster Ausprägung das Stadtbild schmücken. Ganz genau weiß man es nicht. Auf alle Fälle wurde jetzt ein besonderes Exemplar als »Schiebock des Jahres 2024« ausgezeichnet.
Am 26. Juni feierten die Bewohner des Seniorenwohnheims »Am Belmsdorfer Berg« ihr Sommerfest. Eine gute Gelegenheit, um die Arbeit der Mitglieder der Männerwerkstatt zu würdigen. Unter Anleitung von Alltagsgestalter Gerald Häntzschel hatten die zwölf Senioren im Alter zwischen 60 und 85 Jahren wochenlang einen völlig heruntergekommenen Schiebock restauriert. Der ist jetzt, gechmückt mit Blumen, eine Zierde der Parkanlage am Haus.
Zur Auszeichnungsveranstaltung kam neben Oberbürgermeister Holm Große auch die AG Schiebock: Diese hatte sich 2017 im Rahmen der 790-Jahrfeier von Bischofswerda gegründet und möchte dafür sorgen, dass der Schiebock sich fest im Bewusstsein der Bischofswerdaer verankert. Schließlich sei er ja auch ein touristisches Alleinstellungsmerkmal.
Die AG zeichnet seit 2019 jedes Jahr den schönsten Schiebock aus. Die Männerwerkstatt erhielt neben zwei Urkunden ein schön gestaltetes Keramikbild. Außerdem dürfen die Ausgezeichneten einen kostenfreien Nachmittag in der Schmiede der Kreativwerkstatt des Netzwerkes für Kinder- und Jugendarbeit verbringen. In der Kreativwerkstatt wurde auch die Keramikplakette hergestellt.
Wer nun selbst einmal erkunden möchte, wieviele Schieböcke es nun wirklich in Bischofswerda gibt, der kann sich bei Rainer Thomas von der AG zu einer Führung auf den Spuren des Schiebocks anmelden.
Wie der Schiebock zu seinem Namen kam, erklärt sich Rainer Thomas mit der Aufforderung in Oberlausitzer Mundart: »schieb ock«. In alter Zeit brachten Händler und Handwerker mit der einrädrigen Karre ihre Waren auf Märkte und Messen. Die Bezeichnung »Schiebock« für Bischofswerda ist womöglich populärer, als der amtliche Name.