Ein Herz für die Natur
»Mir liegt die Natur am Herzen, sie ist Lebensgrundlage und Heimat«, sagt die 18-jährige Jessica Holland aus Königsbrück. Gerade hat sie ihr Abitur am Lessing-Gymnasium Kamenz abgelegt und beginnt nun mit einem Journalismusstudium. Schon immer hat sie sich für Natur- und Umweltthemen interessiert, schreibt gelegentlich Beiträge für den Königsbrücker Stadtanzeiger. Sie arbeitet ehrenamtlich in der NSG-Verwaltung Königsbrücker Heide mit und begleitet dort unter anderem geführte Bustouren durch das Naturschutzgebiet. Auch hat sie hier schon mehrere Praktika absolviert und ist in der NSG-Verwaltung gern gesehen, nicht zuletzt wegen ihres profunden Umweltwissens.
Wissenschaftlich wertvolle Ergebnisse
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie befasste sie sich mit der Auswertung der Brutvogelkartierung einer Windwurffläche in der Königsbrücker Heide. Sie besuchte die 13 ha große Fläche gemeinsam mit ihrem Mentor etwa alle zwei Wochen. Dabei machte sie auch akustische Wahrnehmungen wie Reviergesänge oder Warntöne der Vögel und protokollierte diese. Sie beobachtete Nester, Gelege und später die Jungen am Nest. So konnte sie 27 Brutvogelarten nachweisen und bis zu 50 weitere Arten als Nahrungsgäste.
Das Ergebnis ihrer Arbeit ist dabei von wissenschaftlichem Interesse. Eine unberäumte Windwurffläche sollte die Artenvielfalt fördern, so die Erwartung. Tatsächlich konnten sich viele Arten ansiedeln, darunter etwa 30 % Vertreter der Roten Liste bedrohter Arten. Zu den besonderen Beobachtungen, die Jessica Holland machen konnte, zählen Raubwürger mit Jungen und der Ziegenmelker. Fazit ihrer Untersuchung ist, dass manche Arten vom Windwurf profitieren.
Für ihre Arbeit erhielt die junge Frau den Sonderpreis Biologie beim Bundeswettbewerb »Jugend forscht«. Das bot ihr die Möglichkeit zur Teilnahme an der Internationalen Wildlife Research Week in der Schweiz. Hier hatte sie in der malerischen Umgebung von Val Müstair für acht Tage die Gelegenheit, Gleichgesinnte aus acht Nationen zu treffen, so unter anderem aus Litauen, Estland und Tschechien. Langfristige Kontakte konnten so geknüpft werden und Guides vermittelten den jungen Erwachsenen viel Wissen über die Natur.
Auch wissenschaftlich wurde in der Schweiz gearbeitet. Jessica Holland nahm an einer Studie zum Thema »Zeitlich vermutetes Aktivitätsmuster von Gemse und Steinbock« teil. »Beide Arten unterscheiden sich wenig, nur dass sie sich zeitlich aus dem Weg gehen. So können sie die gleiche Region als Lebensraum nutzen.«, stellt Jessica fest.
Respekt ist wichtig
Die junge Frau findet Dankbarkeit wichtig. Deshalb möchte sie sich für die Unterstützung durch ihre Eltern sowie durch Andreas Kirste und Gernot Engler sowie der Verwaltung des NSG bedanken. Wenn ihr Zeit bleibt, dann geht Jessica Holland gern mit ihrer Familie wandern. Außerdem reitet sie und ist Mitglied der Jungen Ornithologen in Neschwitz.
Sie erhält viel Zustimmung für ihre Tätigkeit im Naturschutz, auch wenn das mancher nicht nachvollziehen kann. Jessica Holland sagt dazu: »Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen Respekt voreinander und vor der Natur haben. Nichtmenschliche Wesen sollen eine faire Chance haben, egal, ob sie nützlich sind oder nicht.« Für Jessica Holland ist der Weg in den Journalismus folgerichtig, denn sie ist überzeugt: »Das Schreiben ist ein Spiel mit der Sprache«.

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