

Der Hoyerswerdaer Cinemotion-Kinoleiter Toni Züchner sowie die beiden Geschäftsführer der Firma K-motion, die 15 Cinemotion-Kinos in Deutschland, darunter auch in Hoyerswerda, betreibt, überreichten 3.000 Euro an den Zoo. Wie es dazu kam, berichtet Toni Züchner. Wie ist es dem Cinemotion und seinen Mitarbeitern nach den Lockdowns ergangen? Toni Züchner: Zuallererst haben wir uns gefreut, dass es wieder losgehen kann. Wobei alle auch ein bisschen skeptisch waren, wie das Kinogeschäft im Allgemeinen so anlaufen würde. Wir spielen seit dem 1. Juli wieder. Dieses Mal konnten sich Kinobetreiber und Filmverleiher glücklicherweise auf ein bundesweit einheitliches Datum einigen. Das macht die zuverlässige Versorgung mit neuen Filmen sehr viel leichter. Jetzt, nach gut zwei Monaten Spielbetrieb, können wir allerdings sagen, dass die Nachfrage sehr positiv ist. Die Resonanz der Besucher war bisher sehr gut. Eine gute Filmauswahl und ein eher durchwachsener Sommer spielten uns dabei in die Karten. Was braucht es derzeit (Stand 24.8.), um das Cinemotion besuchen zu können? Aktuell ist für den Kinobesuch in Hoyerswerda nichts weiter zu beachten. Wir achten auf Abstand im Foyer und in den Sälen. Beim Kartenkauf geht das automatisch. Der Besucher muss sich dabei um nichts kümmern. Apropos kaufen: Es gab eine Stuhlverkaufsaktion. Wir haben unseren letzten Kinosaal 2020 im ersten Lockdown renoviert. Den Plan, dessen Stühle zu verkaufen und das Geld wieder zu spenden, gab es von Anfang an. Aufgrund der sehr strengen Corona-Vorschriften haben wir uns damals entschieden, den Verkauf zu verschieben. Da hatte ja noch keiner mit weiteren Schließungen gerechnet und so hat es sich über ein Jahr hingezogen. Da nun so halbwegs Normalität eingekehrt ist, habe ich mich kurzfristig entschieden, die Sache spontan anzugehen. Es waren noch knapp 100 Sitze. Dementsprechend war alles schnell erledigt. Wie hoch waren die Einnahmen? Durch den Verkauf wurden 1.700 Euro eingenommen. Als ich den Betrag an meine Hamburger Geschäftsleitung übermittelt hatte, erhielt ich die erfreuliche Nachricht, dass K-motion den Spendenbetrag auf 3.000 Euro aufstockt. Die Kinobranche hat sehr gelitten. Warum unterstützt ihr trotzdem den Zoo? Das stimmt, die Kinobranche hat sehr gelitten. Aber wir haben bei uns auch das Haus einfach zuschließen können und alles auf null gestellt. Der Zoo musste seine Tiere trotzdem weiter versorgen. Ich finde persönlich auch gut, wie sich der Zoo in den letzten Jahren entwickelt hat. Schritt für Schritt versucht man, alles moderner und vor allem artgerechter umzugestalten. Das ist mir erst kürzlich bei einem Besuch wieder aufgefallen. Und wie man hört, gibt es ja auch große Pläne für die Zukunft. Vielleicht können wir mit unserem Beitrag ein kleines bisschen helfen. Gibt es auch im Kino neue, anvisierte Ziele und Vorhaben? Erst mal gilt es, das gut angelaufene Geschäft weiter zu halten. Noch immer haben wir stark mit der Reduzierung der Sitzplätze zu kämpfen. Gerade jetzt, in der Ferienzeit, mussten wir oft Besucher nach Hause schicken, da wir die Kapazitäten voll ausgeschöpft hatten. Ansonsten steigen wir nach und nach auch wieder mit unseren Sonderreihen ein: Die Opernübertragungen aus der Metropolitan laufen bald wieder, Kino für Kenner ist wieder mit dabei und neu werden dieses Jahr wohl auch noch Übertragungen des Bolschoi Balletts hinzukommen. Die Hoffnung vieler besteht darin, dass kein erneuter Lockdown durchgeführt wird. Sind Kinobesuche aus Ihrer Sicht mit Hygiene-Konzept und weiteren Maßnahmen möglich, falls die Infektionszahlen wieder steigen? Sind sie auf jeden Fall. Soweit ich weiß, gibt es bis heute keine größeren Ansteckungen, die auf einen Kinobesuch zurückzuführen sind.