Schüler entwickeln Zuse-Computer-Rallye

Die notenfreie Zeit vor den Sommerferien nutzen Schulen meist zur Umsetzung von Projekten. So fand auch am Foucault-Gymnasium für alle elften Klassen eine Projektwoche statt. Die Schüler konnten u.a. Video-Tutorials zur Benutzung ihrer iPads drehen oder einen Klimagarten mitgestalten, erzählt Alina. Für sie war aber das Leben des Computererfinders Prof. Konrad Zuse (1910-1995) als Thema viel spannender.

Mit einigen Mitschülern entwickelte sie von Dezember 2022 bis März 2023 im Zuse-Computer-Museum (ZCOM) erste Vorstellungen für eine Zuse-Computer-Rallye. In der Projektwoche entstanden nun eine Stadtkarte und Texte zu den sieben Stationen, ein Flyer sowie eine Internetseite. Verantwortlich für die Arbeitsgemeinschaft war ZCOM-Mitarbeiter Fabian Specht, die Finanzierung stellte das GIHK-Projekt Brückenbauer des Museums sicher.

Zunächst galt es, Orte zu finden, die etwas mit dem Leben von Konrad Zuse zu tun haben, erzählt Clemens während der Abschlusspräsentation. Mithilfe der ZCOM-Ausstellung, Büchern der dortigen Bibliothek und einschlägigen Internetsseiten haben die Elft-klässler die 3,9 Kilometer lange Zuse-ComputerRallye zusammengestellt.

 

Route führt durch Alt- und Neustadt

Sie beginnt an der Alten Post, in der Konrad Zuse als Jugendlicher zu Hause war, und führt über das Bürgerzentrum Braugasse 1, sein ehemaliges Reformrealgymnasium, in die Neustadt. Einige Gemälde des jungen Konrad Zuse zeigen Visionen moderner Städte, hat Finn im ZCOM gesehen. Außerdem war Prof. Zuse in den 1990er Jahren in seiner ehemaligen Schulstadt zu Besuch und erlebte die Neustadt.

Der Laptopper neben dem als Riesencomputer gestalteten Hochhaus an der Bautzener Allee gehört zu dem Rundgang ebenso wie das ZCOM und die Windrad-Bänke an der Schwarzen Elster. 1995 wurde im Beisein von Prof. Zuse im Industriegelände die erste Computerausstellung eröffnet, aus der das heutige ZCOM hervorgegangen ist, erklärt Finn weiter.

 

GPS-Daten weisen den Weg

Die Windrad-Bänke lassen sich mit der letzten Arbeit des Erfinders, dem Helix-Turm, verknüpfen. Dieser sollte laut Zuse Windkraftanlagen bei Gefahr oder Bedarf unkompliziert höhenverstellbar machen. »Dazu haben wir eine Diplom-Arbeit aus der ZCOM-Bibliothek gelesen«, sagt der 17-Jährige. Weil die Windrad-Bänke leider demoliert wurden, sind sie jetzt eingelagert.

An jeder Station der Rallye sollen die Teilnehmer eine Frage beantworten, erläutert Clemens. Wer das richtig tut und die Stadtkarte lesen kann, wird den Rundgang in der vorgesehenen Reihenfolge ablaufen. Als Clou begleitet Prof. Zuse die Teilnehmer quasi selbst durch Hoyerswerda, denn die meisten verwendeten Texte hat er zu Lebzeiten verfasst.

Valentin spricht von der Google-Maps-artigen Stadtkarte, die die Schüler ins Internet gestellt haben. Wenn die GPS-Daten aller sieben Stationen erhoben werden, könnte daraus ein Geocaching-Angebot entstehen. Am Bahn- und Busbahnhof sollen Besucher von der Rallye erfahren. Flyer dazu liegen in der Tourist-Info aus.

 

Stelen werden 2024 auf Tour hinweisen

Grundsätzlich stammt die Idee zu dem Rundgang vom Marketingverein Hoyerswerda, sagt dessen Mitarbeiterin Bellinda Grellmann. Die schon umgesetzte Krabat-Schadowitz-Tour durch die Altstadt sei die Blaupause für die Zuse-Computer-Rallye. Die Arbeit der Gymnasiasten ist gut verwendbar, denn sie informiert über Konrad Zuses Lebenslauf und all seine Interessen.

Nächstes Jahr wird die Rallye auf der Webseite des Marketingvereins eingepflegt. Jede Station bekommt eine Stele, die über den dort vermittelten Inhalt informiert. Die reparierten Windrad-Bänke werden in der Neustadt an einem anderen Standort wieder aufgebaut.