Rainer Könen/asl

O Tannenbaum, wie bist du gefragt

Weihnachten im Corona-Jahr. Gerade in dieser Zeit ist der Baum für viele von besonderer Bedeutung. Auch im Rödertal.
Ob üppig oder dezent geschmückt - der Christbaum lässt an Heiligabend die passende Weihnachtsstimmung aufkommen. Besonders beliebt sind Bäume aus der Region. Foto: Pexels

Ob üppig oder dezent geschmückt - der Christbaum lässt an Heiligabend die passende Weihnachtsstimmung aufkommen. Besonders beliebt sind Bäume aus der Region. Foto: Pexels

Keine Weihnachtsmärkte, kein Glühwein, keine Betriebsfeiern. Stattdessen ab Montag sogar ein harter Lockdown. Die Pandemie belastet die Zeit vor dem Fest enorm. So dürfte in diesem Jahr der Christbaum sicher einen wichtigen Beitrag dazu leisten, um trotzdem die passende weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen. »Ich erwarte ein sehr großes Interesse an Weihnachtsbäumen«, so Andreas Bitter vom Forstbezirk Zeißholz, der auch in diesem Jahr wieder Bäume auf dem Areal des Radeberger Edeka-Marktes verkaufen wird. Der Forstwirt weiter: »Viele haben wegen des Lockdowns nun mehr Zeit, sich auf dieses Familienfest zu konzentrieren.« Und zu diesem gehöre selbstverständlich ein Baum, um es sich zum Fest daheim richtig gemütlich zu machen.

Moderat teurer als im Vorjahr

Allerdings sind die Bäume teurer als in den Vorjahren. Mit ein Grund: die zusätzlichen Ausgaben für Corona-Auflagen. Bitter erzählt, dass die Teuerung bei ihm jedoch moderat ausfällt. »Pro Baum sind das nur ein oder zwei Euro«, erklärt er. Blaufichten gibt es bei ihm ab zehn, Nordmanntannen ab zwölf Euro. Ein weiterer Weihnachtsbaumverkäufer, das ist der Dresdner Jens Süß, erklärt, dass er die Preise für seine Bäume im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um drei Prozent angehoben habe. Was aber nichts mit Corona und den damit verbundenen Auflagen zu tun habe. Vielmehr weist er auf die Trockenheit der vergangenen Monate hin, die das Angebot verknappt habe. Schon in Vor-Corona-Zeiten standen zwischen 20 und 25 Millionen Weihnachtsbäume in deutschen Wohnzimmern. 2018 wurden gar rund 30 Millionen Bäume in deutschen Haushalten aufgestellt. So mancher holt sich seinen Baum aber nicht mehr aus dem Einkaufsmarkt, sondern aus dem Wald. Nach Angaben des Bundesverbands der Weihnachtsbaumerzeuger wird das zusehends beliebter. Auch im Landkreis.

Ein Baum aus heimischen Gefilden

So kann man sich im Sachsenforst in der Vorweihnachtszeit seinen Baum selber schlagen. Was insbesondere bei Familien gut ankomme, so Sachsenforst-Mitarbeiter Kai Noritzsch. Das Selberfällen sorge ja meist für ein paar schöne Stunden an der frischen Luft. In den vergangenen Jahren hatten die Forstleute daraus oft ein kleines Event gemacht. Mit Lagerfeuer, Glühwein und Speisen. Um bei diesen Aktionen ein wenig in Weihnachtsstimmung zu kommen. Doch wegen Corona fällt das so beliebte Rahmenprogramm dieses Mal aus. Kai Noritzsch erzählt, dass im vergangenen Jahr in den elf Revieren des Neustädter Forstbezirks rund 4.400 Weihnachtsbäume gefällt wurden. Ob es 2020 noch mehr werden? Auszuschließen sei das nicht, so der Sachsenforst-Mitarbeiter. Auch in diesem Dezember kann man sich in den Revieren des Neustädter Forstbezirkes wieder selbst einen Baum holen. Übrigens: Wer sich beim Weihnachtsbaumkauf respektive beim Selberfällen mal gefragt hat, wie lange so ein Bäumchen braucht, bis es die nötige Wohnzimmergröße von 1,50 bis zwei Meter erreicht hat: Acht Jahre sind es im Schnitt, bis Kiefer, Fichte oder Nordmanntanne die entsprechende Weihnachtsbaumstatur haben. Wer bis jetzt noch keinen Weihnachtsbaum hat, schaut nicht in die Röhre. Der Weihnachtsbaumkauf ist auch während des am Montag beginnenden Lockdowns möglich.


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