Katrin Demczenko

Am Neustadtforum geht‘s voran

Hoyerswerda. Bei eitel Sonnschein herrschte vergangene Woche Feststimmung auf der Baustelle am Jugendclubhaus »Ossi«, das seit 2024 von regionalen Firmen saniert und zum Neustadtforum für alle Generationen umgebaut wird.

Der Altbau ist entkernt, das Dach glänzt nun silbern und der neue zweigeschossige Verwaltungstrakt für alle Mitarbeiter der RAA Hoyerswerda/Ostsachsen steht im Rohbau. Auf der entstandenen Grundfläche für das Planetarium des Deutschen Zentrums für Astrophysik (DZA) wird Richtfest gefeiert.

Landrat Udo Witschas lobt zu diesem Anlass die Strukturwandelaktivitäten in Hoyerswerda: »Ihr bringt der Region einen Mehrwert.« Er zielt mit dem Satz darauf ab, dass in der Lausitz bald Fachkräfte fehlen werden und Menschen nur in Wohnorte mit besten Lebensbedingungen kommen. Hoyerswerda verbessert diese aktuell mit dem ertüchtigten Lausitzbad und dem Umbau des »Ossi«.

RAA und DZA werden als Mieter des Neustadtforums gemeinsam Ideen zur Wissensvermittlung, Bildung und Demokratieerziehung entwickeln, die Kinder, Jugendliche, Familien und ältere Generationen erreichen sollen. Dr. Stephan Ohm, Leiter für regionale Vernetzung und Wissenschaftskommunikation beim DZA, will möglichst viele Menschen in den Strukturwandel hin zur Wissensregion Lausitz mitnehmen. Die Jugend soll hier berufliche Perspektiven finden. Ohm denkt ausdrücklich auch an die Mitglieder des Astronomischen Vereins Hoyerswerda, die ihr Thema seit Jahrzehnten in die Öffentlichkeit bringen.

Dr. Uwe Lemmer vom DZA, der vorher langjährig das Zeiss-Planetarium Stuttgart geleitet hat und diese Aufgabe künftig im Neustadtforum übernimmt, bringt besondere Ideen mit. Weil der neue Zeiss-Sternprojektor versenkbar sein wird, kann das Science-Center unter der zwölf Meter großen Kuppel auch anderweitig, etwa für Tanzveranstaltungen, genutzt werden.

Der Generalplaner des Großprojekts, Thomas Gröbe von der bauhoys planungsgesellschaft mbH, erzählt, dass auf der Baustelle in circa zwei Wochen neun Meter hohe Wände für das Planetarium verbaut werden und nebenan Laborräume für die freie Kinder- und Jugendarbeit entstehen.

Die von Franziska Grabowski, der Hausleiterin des »Ossi«, trainierten Hip-Hop-Gruppen sowie der Chor der Oberschule Hoyerswerda zeigten auf der Grundplatte des künftigen Science-Centers schon einmal Darbietungen mit viel Power. Sie freuen sich auf das neue Haus und seine Möglichkeiten. Schülerin Elif sagt dazu: »Hier werden nicht nur Mauern hochgezogen, sondern Ideen.«

Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh schlug den obligatorischen letzten Nagel ins Gebälk des Baus, der aus Mitteln des Investitionsgesetzes Kohleregionen finanziert wird. Der Ablauf der Bauarbeiten bewegt sich im Zeitplan, das Gebäude soll Ende 2026 an die Nutzer übergeben werden.


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