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Matthias Stark

Lasst uns Bäume pflanzen

Radeberg. Die Netzwerkarbeit der Partner im Verbund »Schlösser, Parks und Gärten im Dresdner Heidebogen« ermöglichte mit finanzieller Unterstützung der Ostsächsischen Sparkasse Dresden in Radeberg eine Baumspende.

Gartenleiterin Almut Dietze, Gärtnermeister Marcel Soblik, Sparkassen-Filialleiter, Martin Mattschull, Nancy Neumann vom Dresdner Heidebogen e.V. und Frank Hasse vom Taubblindendienst e.V. beim Pflanzen der Baumsetzlinge im Botanischen Blindengarten Radeberg (v.l.n.r). Foto: Matthias Stark

Gartenleiterin Almut Dietze, Gärtnermeister Marcel Soblik, Sparkassen-Filialleiter, Martin Mattschull, Nancy Neumann vom Dresdner Heidebogen e.V. und Frank Hasse vom Taubblindendienst e.V. beim Pflanzen der Baumsetzlinge im Botanischen Blindengarten Radeberg (v.l.n.r). Foto: Matthias Stark

Im Beisein von Almut Dietze und Frank Hasse vom Taubblindendienst e.V, des Filialleiters Radeberg der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, Martin Mattschull, und Nancy Neumann vom Dresdner Heidebogen e.V. wurde im Botanischen Blindengarten Radeberg ein Aprikosen- und ein Pfirsichbäumchen gepflanzt.

Bereits seit 1996 gibt es den Botanischen Blindengarten Radeberg

Menschen, denen noch alle Sinne zur Verfügung stehen, können es vermutlich gar nicht ermessen, mit welchen Einschränkungen jemand kämpft, der zugleich taub und blind ist. In Radeberg sind es vor allem Betroffene, die dieses Schicksal im Laufe ihres Lebens ereilte. Mit diesen ist es erstaunlicherweise möglich, mittels von über einem Dutzend Formen zu kommunizieren. »Wir werden bei unserer Arbeit sehr belohnt«, sagt Frank Hasse, der Betriebsleiter Technik und Organisation, mit Blick auf die Zufriedenheit der Bewohner.

Gegründet wurde die Radeberger Einrichtung auf Initiative der Pastorin Ruth Zacharias als Ergänzung zur Begegnungsstätte »Storchennest« für taubblinde Menschen. Begonnen wurde damals auf einer Fläche von 5.600 m2. Der duftende Garten ist speziell für taubblinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderung angelegt. Gestaltet wurde er nach dem Prinzip »Harmonie der Düfte durch die Architektur der Düfte«. Ein alter Baumbestand und etwa 1.300 Pflanzen aus einer Vielzahl von Arten und Gattungen laden dazu ein, das Gelände über den Geruchs- und den Tastsinn zu entdecken. Über ein 1,5 km langes Wegesystem kann der Garten erkundet werden. Durch sein Konzept und seine Gestaltungsidee ist der Botanische Blindengarten der einzige dieser Art unter den 140 Botanischen Gärten im deutschsprachigen Raum. In Radeberg sind etwa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Einrichtung des Taubblindendienstes beschäftigt. Sie betreuen derzeit 14 Bewohner, die hier zu Hause sind. Es wird alles getan, um den Menschen mit der doppelten Einschränkung ihrer Sinnesleistung ein möglichst gutes Leben zu ermöglichen, beispielsweise wird in der hauseigenen Küche selbst gekocht.

Der Blindengarten der Röderstadt ist seit 2024 Mitglied im Netzwerk »Schlösser, Parks und Gärten« des Dresdner Heidebogens. Die Radeberger Einrichtung nimmt damit auch erstmalig am diesjährigen Tag der Parks und Gärten am 26. Mai teil. Am Aktionstag besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, das mittlerweile 22.000 m2 große Gelände während angebotener Führungen um 11 und 14 Uhr zu entdecken. Die Besucher können dabei ihren Tast- und Geruchssinn sensibilisieren. Geöffnet hat der Garten an diesem Tag von 10 bis 16 Uhr. Bereits am 28. April lädt der Blindengarten zum Tag der offenen Tür ein.

Vielfältige Angebote am Aktionstag

Das Netzwerk »Schlösser, Parks und Gärten der Region Dresden« wurde im Jahr 2009 gegründet. Aktuell nutzen 18 Mitglieder die Möglichkeit eines intensiven Austausches zwischen Vereinen, Kommunen und Privatpersonen. Zum Tag der Parks und Gärten laden die meisten Partner mit bunten Festtagsprogrammen zum Kennenlernen und Verweilen ein.

In der Region Kamenz/Radeberg werden neben dem Blindengarten auch der Schlosspark Hermsdorf, das Schloss Seifersdorf, das Bibelland Oberlichtenau, der Park Bischheim, die Rhododendrongärtnerei Grüngräbchen, der Hutberg Kamenz, das Museum der Westlausitz Kamenz und der Schlosspark Königsbrück Teil des Programms sein.


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