pm/asl

Kantersieg in Thüringen

Großröhrsdorf. Nach einer schwachen Anfangsphase zeigten die Rödertalbienen besonders in der Deckung eine Glanzleistung. Sie siegten gegen die Bundesligareserve des Thüringer HC souverän mit 15:36 (4:16). Ein Sieg den, besonders in seiner Deutlichkeit, vor dem Spiel wohl nur die wenigsten erwartet hätten.
Ann Rammer ließ in der ersten Hälfte nur 4 Tore zu.

Ann Rammer ließ in der ersten Hälfte nur 4 Tore zu.

Bild: Heiko Nühse

Pünktlich zum Spiel in Bad Langensalza meldeten sich die zuletzt fehlenden Spielerinnen Julia Mauksch (4/1 Tore) und Isabel Wolff (3 Tore) wieder fit. So konnte Cheftrainerin Maike Daniels aus dem Vollen schöpfen und das war auch gut so. Schließlich warnte sie bereits im Vorfeld vor dem Gegner. Denn der Thüringer HC II gewann in eigener Halle immerhin gegen Schwerin und bot auch dem Frankfurter HC lange Paroli. Auch in der Anfangsphase des Spiels wirkte alles nach einem harten Stück Arbeit für den HC Rödertal. Die Gäste hatten zunächst Anwurf, scheiterten aber mit einem Siebenmeter an THC-Schlussfrau Laura Kuske.
 
Auf der Gegenseite ein ähnliches Spiel: Die Thüringerinnen erarbeiteten sich einen Strafwurf, doch HCR-Torhüterin Ann Rammer wahrte zunächst die weiße Weste. Allerdings blieben die Gastgeberinnen in Ballbesitz und netzten zum 1:0 ein. Im Angriff ließen die Bienen auch weiterhin beste Chancen ungenutzt. Besonders aus dem Rückraum fehlte der nötige Druck. Dafür glänzte die Deckung rund um Schlussfrau Rammer, die teilweise unüberwindbar wirkte. Nach fünf gespielten Minuten brachte Leonie Meersteiner (4 Tore) mit einem Konter den Ball zum 1:1-Ausgleich im gegnerischen Tor unter. Bis zur 23. Minute bauten die Bienen ihren Vorsprung auf 1:12 aus und zeigten teilweise wunderschöne Kombinationen. Beim 1:10 gelang Olesia Parandii (6 Tore) ein sensationeller Treffer, als sie den Ball im Fallen noch im Tor unterbrachte. Das nächste Tor leitete Jasmin Eckart (4 Tore) ein: Hinter ihrem Rücken spielte sie zu Mauksch, die diesen Pass zum 1:11 veredelte. Bis zum Ende der ersten Hälfte hatte die HCR-Abwehr nur vier Treffer zugelassen. So war das Spiel beim 4:16-Halbzeitstand bereits entschieden.
 
Im zweiten Durchgang durfte Ronja Nühse zwischen die Pfosten und auch sie zeichnete sich direkt mit einer Parade aus. In der Offensive lief es weiter rund. Immer wieder kam der HCR in Tempo-Gegenstöße und baute die Führung auf 4:23 aus. Die gute Stimmung bei den Bienen-Anhängern wurde nur von einer zwischenzeitlichen Verletzung von Eckart getrübt. Bei ihrem Tor zum 4:19 schlug sie hart auf dem Boden auf und verletzte sich dabei an der Unterlippe. Ein Dank gilt hier THC-Betreuer Gundram Krzok, der sich direkt um die Versorgung kümmerte. Auch das brachte die Gäste nicht aus dem Rhythmus. Bis zur 40. Minute waren sie auf 5:26 enteilt. Der THC II konnte den Rückstand nicht mehr verkürzen, obwohl die Bienen nun einen Gang zurückschalteten und nur noch gelegentlich für Glanzpunkte in der Offensive sorgten. So wurde Hannah Mey (3 Tore) als Einläuferin von Marlene Böttcher bedient und netzte zum 7:27 ein. Beim zwischenzeitlichen 11:33 schloss Lara Tauchmann, die mit 8/1 Treffern beste Schützin auf der Platte, den Angriff mit einem schönen Heber ab. In der Schlussphase zeichnete sich Nühse noch einmal mit einem parierten Konter aus. Den Schlusspunkt unter die längst entschiedene Partie setzte Tauchmann im 1-gegen-1 zum 15:36-Endstand. Die Bienen boten besonders in der Deckung über weite Strecken eine beeindruckende Leistung. Auch Cheftrainerin Daniels wirkte nach dem Spiel sehr zufrieden, zeigte sich jedoch ein wenig überrascht ob der Deutlichkeit des Ergebnisses.
 
HCR-Trainerin Maike Daniels zum Spiel: "Heute haben wir das gesamte Spiel über klar dominiert und unseren Gegner zu keinem Zeitpunkt ins Spiel kommen lassen. Wichtig war es heute für uns, dass wir noch flexibler in der Abwehr agieren und uns als Mannschaft spielerisch weiterentwickeln. Ich denke, das hat die Mannschaft gut umgesetzt. Jetzt können wir die kommende Woche mit dem spielfreien Wochenende in Ruhe auf uns zukommen lassen und kurz durchatmen - vor allem mental."


Meistgelesen