Sandro Paufler

Illegale Abbuchung durch "Ali Express" - Sparkasse klärt auf

Region. Im März wurden Sparkassen-Kunden vermehrt Opfer von illegalen Abbuchungen durch Betrüger. Was die Sparkasse dagegen getan hat und wie man sich vor solchen Betrugsversuchen schützen kann.
Im März wurden Sparkassen-Kunden von Betrügern heimgesucht.

Im März wurden Sparkassen-Kunden von Betrügern heimgesucht.

Bild: Sandro Paufler

Es war ein kurzer Blick auf den Kontoauszug und der Schock war groß. Unbefugte Abbuchungen von "Ali Express", dem asiatischen Pendant zu Amazon, reichten aus, um das Konto eines Sparkassen-Kunden in den Dispo zu befördern. So oder so ähnlich ging es vielen Kunden im März, die vermehrt unberechtigte Abbuchungen auf ihren Konten bemerkten.

 

Sparkasse hatte Betrugsversuch entdeckt

 

Das Problem ist der Sparkasse nicht neu: "Hier waren Betrüger am Werk. Sie errechneten sich teilweise zufällige Kartendaten und nutzten diese dann in Shops, die keine oder nur wenige Sicherheitsvorkehrungen haben. Das sind dann meist ausländische Shops oder Zahlverfahren, in denen die Daten ausprobiert werden. Bei den betrügerischen Abbuchungen im März handelte es sich ausnahmslos um Shops, die das sichere 3D Secure Verfahren (Identitätsschutz über Zwei-Faktor-Authentifizierung, Anm. d. Red.) nicht einsetzen, erklärt die Sparkassen-Sprecherin Elke Bauch.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Problems reagierte die Sparkasse und schaltete eine Information an die Kunden. Diese wurden dann im Account des Online-Bankings und auf den Bildschirmen der Geldautomaten oder dem Kontoauszugsdrucker gewarnt. Zudem wurde der Vorgang an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet.

 

Kunde musste Verzugszinsen zahlen

 

Für den oben erwähnten Sparkassen-Kunden, der im Übrigen im Ausland lebt, kam jene Information zu spät. Er musste sogar wegen des unverschuldeten Dispokredits Verzugszinsen zahlen. Auch hier reagierte die Sparkasse: "Die betrügerischen Abbuchungen wurden zurückgebucht und die Kunden haben ihr Geld zurückerhalten. Kunden, die sich bei uns gemeldet haben, erhielten von uns auch eventuell entstandene Verzugszinsen zurück", heißt es von Elke Bauch weiter und betont, dass noch nicht alle Vorgänge abgeschlossen sind.

Der Sparkassen-Kunde schätze zwar die kulante Haltung der Bank, trotzdem stellte der Vorfall einen immensen Vertrauensbruch gegenüber dem Kreditinstitut dar, wie er der Redaktion schriftlich mitteilt.

 

Wie kann man sich vor illegalen Abbuchungen schützen?

 

Wichtig ist, dass die Kontoumsätze regelmäßig überprüft werden sollten. Nur der Kontoinhaber selbst weiß, ob ein Umsatz ungewöhnlich ist oder nicht.

Zahlungsgeschäfte sollten niemals über öffentliche Hotspots laufen. Sicherer ist es, namenhafte Browser (Internet Explorer, Firefox, Google Chrome usw.) zu verwenden.

Empfindliche Bankdaten, wie der PIN oder der TAN, sollten niemals an Dritte weitergegeben oder für "Testüberweisungen" oder sonstige angebliche Überprüfungen verwendet werden.

Unregelmäßige Kontoumsätze sollten unverzüglich dem jeweiligen Kreditinstitut gemeldet werden. Weitere Informationen für Sparkassen-Kunden gibt es hier.


Meistgelesen