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„Ihr seid eines unserer Aushängeschilder!“

Die Schüleragentur zur beruflichen Frühorientierung SBF beging gemeinsam mit ihren Unterstützern in einer kleinen Feierstunde ihren 15. Geburtstag. Oberbürgermeister Stefan Skora kam mit einem Geburtstagsscheck ins Jugendklubhaus OSSI.
Oberbürgermeister Stefan Skora hat Denny, Florian und Jonas (v.l.n.r.) zur Feier des 15. Geburtstages der Schüleragentur für berufliche Frühorientierung einen symbolischen Scheck der Lausitzer Seenland Stiftung über 5.000 Euro mitgebracht. Im Wesentlichen ruht die Finanzierung der SBF auf den Schultern der Stadt Hoyerswerda und der Agentur für Arbeit Bautzen. Foto: Mandy Fürst

Oberbürgermeister Stefan Skora hat Denny, Florian und Jonas (v.l.n.r.) zur Feier des 15. Geburtstages der Schüleragentur für berufliche Frühorientierung einen symbolischen Scheck der Lausitzer Seenland Stiftung über 5.000 Euro mitgebracht. Im Wesentlichen ruht die Finanzierung der SBF auf den Schultern der Stadt Hoyerswerda und der Agentur für Arbeit Bautzen. Foto: Mandy Fürst

Vor 15 Jahren war es, als Schülerfirmen einen wahren Boom erlebten, da machte man sich bei der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Demokratie und Lebensperspektiven RAA in Hoyerswerda Gedanken, auf welchem Weg nicht Erwachsene, sondern Schüler für Schüler eine Berufsorientierung anbieten könnten. „Wir wussten noch nicht wie, aber die Jugendlichen sollten eine Plattform bekommen, sich auszuprobieren“, erinnert sich die RAA-Vorsitzende Helga Nickich an die ersten Überlegungen. Auch sollte das Unternehmen im Gegensatz zu anderen schulartübergreifend arbeiten. 91 Mädchen und Jungen der Hoyerswerdaer Gymnasien, Oberschulen und der Förderschule haben sich seit der Gründung am 28. Januar 2001 mit der Organisation von Studien- und Ausbildungsmessen und -fahrten beschäftigt. Der Nutzen hat zwei Seiten. Die Kinder entwickeln ihre Persönlichkeit und machen gleichzeitig etwas für andere, meint Norbert Kavel, Leiter der Oberschule „Am Stadtrand“. Was man selbst aus der Tätigkeit mitnehmen kann, seien ein gestärktes Selbstbewusstsein gegenüber den Unternehmen und der Öffentlichkeit sowie soziale Kernkompetenzen und Teamgeist, sagt der amtierende Vorsitzende der SBF Denny Wauro. Denny ist Zehntklässler an der Oberschule „Am Planetarium“ und derzeit auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, vornehmlich in der Verwaltung. Ein Praktikum im Hoyerswerdaer Rathaus hatte den 16-Jährigen auf diese berufliche Fährte gebracht. SBF-Pressesprecher Jonas Birkner (16) hat ein Praktikum bei der Berufsfeuerwehr machen können. Protokollführer Florian Risch (14) durfte bereits in den Alltag der Polizei reinschnuppern. Das Netzwerk der Schüleragentur komme durchaus auch ihren Mitarbeitern zugute, sagt Martina Wolf, die die Schüleragentur vom ersten Tag an kennt und seit zehn Jahren als Chefkoordinatorin betreut.          Die Statistik belegt die Wirksamkeit der Arbeit nach innen wie nach außen. In 15 Arbeitsjahren hat die Schüleragentur bei elf Ausbildungsmessen 8230 Besucher, an sieben Berufsinformationstagen 660 Gäste und bei acht Studienmessen fast 5200 Interessenten begrüßen dürfen. Knapp 9.000 Mädchen und Jungen haben die Umfragen zu Ausbildungs- und Studienwünschen mit Informationen gefüttert, die Grundlage des Angebotes waren und sind. Das jüngste Projekt „on tour“ brachte in zwei Veranstaltungen bereits 267 potenzielle Azubis gezielt in die Unternehmen der Region. Dabei wurden quasi nebenbei in 33 Schulungen 291 MitarbeiterInnen in die Arbeit und Unternehmensstruktur der SBF und anderer Schülerfirmen eingewiesen. Es sei die Erfolgsgeschichte eines in der Region einzigartigen Modells mit hohem Anspruch an Qualität und Kontinuität, lobt Norbert Janze von der Sächsischen Bildungsagentur.   Für die Unterstützer ist ziemlich klar, was oder besser wer den nachhaltigen Erfolg der SBF ausmacht. Ohne Martina Wolf wäre die Schüleragentur nicht das, was sie ist, sind Helga Nickich und RAA-Geschäftsführerin Evelyn Scholz einer Meinung. Die Chefkoordinatorin sei der Garant für den Zusammenhalt in der Firma. Sie würde den Jugendlichen das nötige Selbstbewusstsein und den Raum geben, in dem sie eigenverantwortlich handeln können. Martina Wolf selbst schreibt den Erfolg eher ihren jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu. Probleme zwischen den Schülern der verschiedenen Schulformen habe es nie gegeben. Niemand habe sich je zurückgesetzt gefühlt. „Gelebte Inklusion ist mir wichtig“, sagt Martina Wolf.  Natürlich müsse man auch ein offenes Ohr für die Sorgen haben, die die Mädchen und Jungen zu den wöchentlichen Treffen mitbringen. Wem Probleme durch den Kopf spuken, der können sich schlechter konzentrieren, weiß Martina Wolf. „Ihr seid eines unserer Aushängeschilder!“, richtet Helga Nickich einen besonderen Dank an Denny, Jonas, Florian und die anderen 12 Mitarbeit, die derzeit einen Großteil ihrer Freizeit der SBF widmen. Die Arbeit der Schüleragentur sei über Generationen ausgerichtet, betont Oberbürgermeister Sefan Skora. Mandy Fürst


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