

Ausgerechnet das Sachsenderby, das in jeder Saison unzählige Zuschauer anlockt und ein absolutes Highlight für die Fans ist, muss vor leeren Rängen ausgetragen werden. Genau das könnte aber die Chance für die Gäste aus dem Rödertal sein. Denn der BSV Sachsen Zwickau, ohnehin eine der stärksten Mannschaften der Liga, ist mit den eigenen Fans im Rücken noch schwerer zu schlagen. Bisher musste die Mannschaft von Cheftrainer Norman Rentsch nur eine Niederlage hinnehmen. Gegen die Überraschungsmannschaft aus Solingen gaben sie sich knapp mit 25:24 geschlagen. Kurz vor dem Jahreswechsel folgte dann ein unerwarteter Ausrutscher. Im Nachholspiel des vierten Spieltages trennten sich die Zwickauerinnen unentschieden vom eigentlich schwächer eingeschätzten SV Werder Bremen (27:27). Ansonsten gab sich die Mannschaft bisher keine Blöße. Selbst gegen den momentanen Tabellenzweiten SG H2Ku Herrenberg fuhren sie einen 31:29-Sieg ein, und auch im ersten Spiel des Jahres 2021 gab es ein 23:21 gegen die TG Nürtingen. In Summe bedeutet dies den zweiten Platz in der Tabelle mit 17:3 Punkten. So ein „Ausrutscher“ wie gegen Bremen wird den ambitionierten Zwickauerinnen sicher Grund zur Fokussierung sein. Dennoch ist in einem Derby bekanntlich alles möglich. Beim Blick in die Torschützen-Liste fällt auf, dass ein Neuzugang mannschaftsintern ganz oben steht – Flügelflitzerin Lena Hausherr mit 50/28 Toren. Sie kam von der U19 der Borussia aus Dortmund. Dahinter reihen sich BSV-Urgestein Jenny Choinowski (37/13 Tore), Katarina Pavlovic (30 Tore) und Ex-Biene Isa-Sophia Rösike (29/1 Tore) ein. Eigentlich war auch Brigita Ivanauskaite ein Neuzugang beim BSV. Vor der aktuellen Saison wechselte sie von den Rödertalbienen an die Zwickauer Mulde. Ihr Vertrag wurde aufgrund anhaltender Knieprobleme Ende September 2020 allerdings wieder aufgelöst. Als Ersatz verpflichteten die Zwickauerinnen Pia Adams (17/2 Tore), die zuletzt beim TSV Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag stand. Bienen-Cheftrainer Karsten Schneider zum Gegner: „Zwickau ist ein starker Gegner. Wir brauchen ein gutes Rückzugsverhalten, um ihre zweite Welle zu verhindern. Auch aus dem Rückraum sind sie sehr gefährlich und immer für ein Tor gut. Da kommt viel Arbeit auf unsere Abwehr zu. Im Angriff gilt es technische Fehler zu minimieren. Auch ohne Zuschauer kann in einem Derby immer viel passieren. Wir werden um jeden Meter auf der Platte kämpfen.“