Ein Festival im Aufbruch - zwischen Barock, Beats & Bagger
Unter dem Motto Weltenstadt entfaltet sich vom 15. bis 24. August ein Panorama an Produktionen, das in seiner Vielschichtigkeit, künstlerischen Kraft und regionalen Verwurzelung einzigartig ist.
Erwartet werden die EuropaChorAkademie unter der Leitung von Kristjan Järvi, das Ensemble Polyharmonique mit derBatzdorfer Hofkapelle und zahlreiche weitere Künstler.
Zentrales Thema 2025: Andreas Hammerschmidt, der Barockkomponist aus Zittau, dessen 350. Todestag Anlass ist für ein vielfältiges Kooperationsprojekt mit Künstlern, Ensembles und Institutionen aus der Oberlausitz und darüber hinaus. Alte Musik trifft dabei auf Re-Komposition und historische Spurensuche auf elektroakustische Avantgarde.
Am 15. August startet »Kommen und Gehen« im Schloss Königshain, zunächst mit einer Hommage an den Lausitzer Aufklärer Carl Adolph von Schachmann. In der musikalischen Lesung »Carls Frequenzen« verbinden Chris Fischer aka PPC und Hans Narva Strom, Klang und Sprache - ein elektrisierender Dialog mit dem Geist eines Freigeists, der vor 300 Jahren an den Fortschritt glaubte und ihn lebte.
Bereits ab 8. August entwickelt das Künstlerduo Winnie Brückner und Benedikt ter Braak im Rahmen der Residenz VIA REGIA Musica neue musikalische Perspektiven auf Hammerschmidts Werk - zusammen mit Gästen aus Gesang, Jazz und Elektronik. Das Ergebnis: »Hammerschmidt - recomposed!«, ein genreübergreifendes Konzert am 20. August im Haus Schminke in Löbau, das Barock in die Gegenwart katapultiert.
Einen ersten Höhepunkt bildet das Festkonzert »… von der himmlischen und irdischen Liebe« am 17. August in der ehrwürdigen Kirche zum Heiligen Kreuz in Zittau in Kooperation mit dem Kammermusikfest Oberlausitz. Gemeinsam mit der Batzdorfer Hofkapelle bringt das renommierte Ensemble Polyharmonique Werke von Andreas Hammerschmidtzum Klingen. Zum 350. Todestag des Komponisten, der über drei Jahrzehnte das musikalische Leben Zittaus prägte, entführen die Künstler das Publikum in die Klangwelten des 17. Jahrhunderts. Ein Konzerterlebnis für Kenner barocker Musik ebenso wie für Neugierige, die Altes neu entdecken möchten.
Am 21. August um 19.30 Uhr wird die Hochspannungshalle der Hochschule Zittau-Görlitz zum Resonanzraum für das Solokonzert »sogno/ suono« (Klang/ Traum). Mit Violine und Stimme entfaltet Ronja Sophie Putz eine fragile Klangwelt zwischen akustischer Illusion, Loop-Strukturen und schwebender Stille. Die Violine wird zur Stimme, der Klang zur Landschaft - eine poetische Reise jenseits aller Genregrenzen.
Am 23. August wird das Steinhaus Bautzen zur Bühne für ein außergewöhnliches Projekt: Jugendliche aus Deutschland, Polen und Tschechien zeigen in der Tanzperformance »Land of Dreams«, wie künstlerischer Ausdruck gesellschaftliche Grenzen überwindet. Entstanden im Rahmen des Projekts »Accepdance - Tanzen im Dreieck«, ist die Aufführung das Ergebnis einer intensiven länderübergreifenden Workshop-Phase. Unter der künstlerischen Leitung der Choreografin Gabriele Reuter und mit Musik von Lares Plantas verbinden sich Hip-Hop, Walzer und zeitgenössische Tanztechniken zu einem mitreißenden Statement für kulturelle Offenheit und demokratisches Miteinander. Bautzen bildet die letzte Station der dreiteiligen Tournee nach Auftritten am Mácha-See (CZ, 21. August) und in Luban (PL, 22. August).
Ein absoluter Festivalhöhepunkt von eruptiver Kraft erwartet die Besucher am 23. August um 20.30 Uhr in Hagenwerder. Der Schaufelradbagger verwandelt sich an diesem Abend in einen leuchtenden Klangkörper und verleiht dem Chorwerk »I Eat the Sun and Drink the Rain« des Komponisten Sven Helbig eine überwältigende Präsenz. Stimmen, Elektronik und Licht verschmelzen zu einer rauschhaften Vision von hypnotischer Intensität. Die EuropaChorAkademie unter der Leitung von Kristjan Järvi verbindet sich mit den lebendigen Lichtprojektionen der Künstlerin Claudia Reh. Zwischen rostigem Stahl und dem offenen Himmel entsteht ein Erlebnis jenseits aller Kategorien, das ekstatisch, bildgewaltig und urwüchsig zugleich ist.
Zum Abschluss des Festivals am 24. August vereinen sich im Schloss Königshain Vivaldis »Vier Jahreszeiten« mit Friedemann Hasses kraftvoller Naturstudie »Stimmen der Winde«. Milan Kostelenec und das Scharwenka Quartett bringen Vivaldis Meisterwerk zur Aufführung und lassen in der Auftragskomposition die Winde Scirocco, Lailaps, Boréas und Zephyr in zeitgenössischer Klangsprache aufleben. Der Geiger und Komponist verbindet damit Natur und Gegenwart mit kraftvoller Musik.
Weitere Infos unter: https://www.kommenundgehen.org/

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