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Doppelte Freude an der Kläranlage

Königsbrück. Gleich zwei Anlässe durften am 21. Juni auf dem Gelände der Kläranlage Königsbrück gefeiert werden – auf eine 30-jährige Partnerschaft mit dem Betriebsführer konnte zurückgeschaut werden und die Bauarbeiten zur Ertüchtigung der Kläranlage wurden zum Abschluss gebracht.

Gleich zwei Anlässe durften am 21. Juni auf dem Gelände der Kläranlage Königsbrück gefeiert werden – auf eine 30-jährige Partnerschaft mit dem Betriebsführer konnte zurückgeschaut werden und die Bauarbeiten zur Ertüchtigung der Kläranlage wurden zum Abschluss gebracht.

Gleich zwei Anlässe durften am 21. Juni auf dem Gelände der Kläranlage Königsbrück gefeiert werden – auf eine 30-jährige Partnerschaft mit dem Betriebsführer konnte zurückgeschaut werden und die Bauarbeiten zur Ertüchtigung der Kläranlage wurden zum Abschluss gebracht.

Bild: pm

Vor 30 Jahren, 1993, schloss die Verbandsversammlung nach Durchführung einer öffentlichen Ausschreibung mit der damaligen AWATECH GmbH einen Vertrag zur Abwasserentsorgung ab. Inhalt dieses Vertrages waren der Bau, die Finanzierung und der Betrieb einer zentralen Kläranlage über einen Vertragszeitraum von 25 Jahren.

Die Älteren werden sich noch an die Zeit des »Plumpsklos« erinnern – nach der politischen »Wende« musste zügig eine Lösung zur Schaffung einer Infrastruktur und insbesondere der Abwasserbeseitigung geschaffen werden. Das war die Voraussetzung für anstehende Wohngebäudesanierungen mit Nachrüstung von entsprechenden sanitären Einrichtungen oder aber auch für die Erschließung von Wohnbaugebieten.

 

Alter Betreiber wird neuer Betriebsführer

Die Vergabe dieser Leistung an ein privates Unternehmen war damals keine gängige Praxis und somit eine mutige Entscheidung der Stadt- und Verbandsräte. Manchmal gehört neben einer gewissenhaften Ausschreibung auch ein bisschen Glück.

Man weiß nie, auf was für einen Partner man sich einlässt, mit dem man die Aufgaben in einer möglichst fairen Art und Weise umsetzt. Mit dem Vertragsende übernahm der AZV Königsbrück im Jahr 2018 die Kläranlage in sein Eigentum. Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes entschied sich, die Betriebsführung mittels eines notwendigen europaweiten Ausschreibungsverfahrens langfristig auszuschreiben. Die Freude war bei allen Beteiligten groß, als nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens feststand, dass der alte Betreiber auch der neue Betriebsführer sein wird. Obwohl die damalige AWATECH GmbH später in die Veolia Wasser Deutschland GmbH umfirmierte, blieben die Mitarbeiter vor Ort die gleichen.

 

Baukosten nicht aus dem Ruder gelaufen

Der zweite Anlass ist nicht von geringerer Bedeutung – die Ertüchtigung und Erweiterung der Kläranlage Königsbrück konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Der Probebetrieb der ertüchtigten Kläranlage hatte sich nun doch noch etwas verzögert, so dass die Abnahme durch die Untere Wasserbehörde erst im Mai stattfinden konnte. Trotzdem gibt es allen Grund zur Dankbarkeit.

In die fast zweijährige Bauzeit fiel die Corona-Pandemie. Zum Teil konnten von ausführenden Firmen keine Arbeiten ausgeführt werden, da die gesamte Belegschaft krank oder in Quarantäne war. Zu Beginn der Baumaßnahmen 2021 gab es bei fast allen Baustoffen Preiserhöhungen bis zu 30 Prozent, mit denen die Baufirmen zu kämpfen hatten. Lieferengpässe, besonderes im Elektronikbereich, haben bei der Baustelle mehrere Bauunterbrechungen zur Folge gehabt. Dennoch sind die Baukosten nicht aus dem Ruder gelaufen. Die geplanten Baukosten lagen bei 4.5 Millionen Euro, alle Rechnungen liegen noch nicht vor, so dass man von tatsächlichen Gesamtkosten von 4.75 Millionen ausgeht.

Im Ergebnis der umfangreichen Ertüchtigung und Erweiterung konnte die Kläranlage für die nächsten Jahrzehnte wieder auf einen aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Neben der Verringerung der in die Pulsnitz abzuleitenden Schadstoffe konnte für die immer schwieriger werdende Entsorgung des Überschussschlammes eine gute Grundlage geschaffen werden.

Und natürlich ist selbst in der Abwasserentsorgung die Digitalisierung nicht wegzudenken. Alle Aggregate und Prozesse der Anlage werden über ein sogenanntes Prozessleitsystem gesteuert. Durch die komplette Überwachung, zum Beispiel auch der Ablaufwerte, kann künftig beispielsweise der Wochenenddienst entfallen. Bei dem zunehmenden Fachkräftemangel sind solche Vorteile nicht zu unterschätzen.

 

Tag der offenen Tür

Schon jetzt sind alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür am Samstag, 26. August, von 10 bis 14 Uhr eingeladen, bei dem die ertüchtigte Kläranlage vorgestellt wird.


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